Düsseldorf. Seit Freitagmittag ist Oliver Reck auch offiziell Nachfolger von Lorenz-Günther Köstner als Cheftrainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Köstner ist seit Anfang April aufgrund einer Nervenblockade im Nacken und einer Virusinfektion noch bis zum 29. Juni krankgeschrieben.
Die Entscheidung ist gefallen. Nun auch offiziell. Oliver Reck ist seit Freitagmittag neuer Cheftrainer der Fortuna und löst Lorenz-Günther Köstner ab, der die Mannschaft erst zum Jahreswechsel übernommen hatte. Damit nahm die wochenlange Hängepartie um den Trainerposten beim Fußball-Zweitligisten ein Ende. Ex-Nationaltorhüter Reck, der bereits seit mehreren Wochen als designierter Nachfolger des seit April erkrankten Köstners in der Warteposition verharrte, musste bis zu seiner Beförderung und der Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag, viel Geduld aufbringen.
Moralisch knifflige Zwickmühle für die Verantwortlichen von Fortuna Düsseldorf
„Die Situation in den letzten Wochen war für alle Beteiligten nicht einfach“, räumte Fortunas Vorstandsvorsitzender Dirk Kall am Freitag ein. „Wir haben stets mit großer Verantwortung gegenüber dem erkrankten Lorenz-Günther Köstner gehandelt, mussten aber nun eine Entscheidung im Sinne des Vereins treffen.“
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Seit der Erkrankung von Lorenz-Günther Köstner, der seit Anfang April aufgrund einer Nervenblockade im Nacken und einer Virusinfektion noch bis zum 29. Juni krankgeschrieben ist, gerieten Fortunas Verantwortliche immer tiefer in eine vor allem moralisch knifflige Zwickmühle.
Während sich Köstners Genesung hinzog und der 62-Jährige seine Krankschreibung im Wochenrhythmus verlängern musste, eilte Reck als Interimstrainer mit der Mannschaft von Sieg zu Sieg, blieb in seinen sechs Partien bei fünf Erfolgen und einem Remis ungeschlagen. Mit jedem Sieg unter Reck und mit jeder neuen Krankheitswoche von Köstner wuchs auch der öffentliche Druck auf Fortunas Verantwortliche, die zukünftige Besetzung des Cheftrainerpostens zu überdenken. „Oliver Reck hat mit seiner mitreißenden Art als Interimstrainer nicht nur tolle Ergebnisse erzielt, sondern auch erfrischenden Offensiv-Fußball spielen lassen“, lobte Fortuna-Boss Dirk Kall.
Für Köstner ist es naturgemäß eine undankbare Situation. Als er die Fortuna zum Jahreswechsel übernahm, stand die Mannschaft nach 20 Spieltagen auf einem unbequemen zehnten Tabellenplatz. Bis zum Relegationsrang und der Abstiegszone waren es gerade einmal vier Punkte. Köstner, der zu seiner aktiven Zeit als Mittelfeldspieler in der Saison 1974/75 mit Borussia Mönchengladbach Deutscher Meister und Uefa-Cup-Sieger wurde, setzte den Hebel in der Defensive an.
Ein Co- und ein Torwarttrainer fehlen noch
Nach seinem Debüt als Cheftrainer der Fortuna am 10. Februar beim 1:1 bei 1860 München, zeigte sich die Mannschaft in der Defensive deutlich stabilisiert. Was allerdings zu Lasten der Offensive ging. Das Angriffsspiel kam fast völlig zum Erliegen. Bis Oliver Reck kam, die defensiven Fesseln löste und erfrischenden Angriffsfußball spielen ließ, ohne dass die Mannschaft dabei ihre defensive Grundordnung verlor.
Als Köstner seine Krankschreibung zum siebten Mal bis zum 29. Juni verlängern musste, war somit klar, dass Reck mit der Mannschaft mindestens die ersten zwei Wochen der am Montag beginnenden Saisonvorbereitung durchführen würde. Ebenso das Trainingslager auf Langeoog.
Der Verein hatte angekündigt, spätestens bis Mitte des Monats und dem ersten Training eine Einigung in der Trainerfrage zu erzielen. Mit Köstner hat man sich nun auf eine Auflösung des eigentlich noch bis Juni 2015 datierten Vertrags geeinigt. Womit der Weg frei ist für Reck, dem nun noch ein neuer Co- sowie ein Torwarttrainer fehlen: „Ich freue mich die Arbeit der letzten Wochen und Monate fortzuführen. Ich habe immer betont, wie viel Spaß mir die Arbeit mit der Mannschaft gemacht hat. Den eingeschlagenen Weg möchte ich mit dem Team nun weitergehen. Jetzt liegt es in unseren Händen, daraus etwas zu machen!“