Gelsenkirchen. Zwölf Spiele bleiben Schalke noch in dieser Saison. Für Trainer Kees van Wonderen geht es um den Job. Ein Kommentar.
Im Egogeschäft Profifußball ist es selten, dass jemand zuerst an den Verein und dann an sich selbst denkt. Es ist Trainer Kees van Wonderen deshalb hoch anzurechnen, dass er in einer der vielen großen Krisen des FC Schalke 04 Ende November nach dem 0:3 gegen Kaiserslautern selbst gemerkt hat, dass er weder zum Verein noch zur Mannschaft einen richtigen Zugang gefunden hatte und seinen Rücktritt anbot. Er blieb, zog die richtigen Schlüsse, suchte die Nähe zur Mannschaft und schaffte die Wende.
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Ende gut, alles gut?
Ganz so einfach ist es doch nicht. Van Wonderen durchlebt gerade eine etwas ruhigere Phase. Das heißt aber nicht, dass es vereinsintern keine Kritiker mehr geben würde. Aufstellung, Strategie – das wird immer noch häufig hinterfragt. In der kommenden Saison soll Schalke die Aufstiegsplätze angreifen. Was passiert bei einer Negativserie, die es in jeder Saison einmal gibt? Würde van Wonderen dann wieder zweifeln? Der Profifußball kann manchmal gnadenlos sein, und die Was-wäre-wenn-Frage stellen sich viele Vereinschefs, wenn es um Führungspositionen geht.
Schalke bleiben noch zwölf Spiele in dieser Saison
Die verbleibenden zwölf Spiele, in denen es für Schalke um nichts mehr geht, werden auch darüber entscheiden, ob der Verein mit van Wonderen in die Saison 2025/2026 geht oder nicht. Läuft alles gut, kann sich der Trainer mit den Spielern, die definitiv bleiben, Schwung holen für den Aufstiegsanlauf, im besten Fall klettert S04 auf einen einstelligen Platz. Dazu benötigt er die Fähigkeit, auch für bedeutungslose Spiele die passende Motivation und Aufstellung zu finden.
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Spielen die Schalker aber eine La-Paloma-Restsaison, von der keine Euphorie ausgeht, sondern eher Langeweile, Tristesse und Misserfolg, könnte im Sommer 2025 nach der Saisonanalyse der nächste Trainerwechsel bevorstehen. Zweimal in jüngster Vergangenheit vermieden es die Schalker, einen umstrittenen Trainer in der Sommerpause zu feuern, zunächst David Wagner (2020), dann Karel Geraerts (2024). Zweimal verpasste Schalke seine Ziele. Dieser Fehler passiert S04 kein drittes Mal.
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