Gelsenkirchen. Schalke 04 macht beim 2:1 gegen Karlsruhe einen großen Schritt Richtung Klassenerhalt. Droht bald Langeweile? Youri Mulder wählt klare Worte.

Abstiegssorgen hat sich der FC Schalke 04 mit dem 2:1-Sieg gegen den Karlsruher SC am Sonntag vorerst entledigt. Durch den knappen Heimerfolg und die Ergebnisse auf den anderen Plätzen der 2. Fußball-Bundesliga sprangen die Gelsenkirchener sogar auf den elften Tabellenplatz. Für Trainer Kees van Wonderen ist das eine neue Bestmarke. Seit er Schalke Ende Oktober übernommen hat, stand der Revierklub nie höher als auf Rang 13.

Schalke-Trainer van Wonderen: Mit einem Auge nach unten schauen

Dazu muss gesagt werden: Aussagekräftig ist diese Platzierung nicht, nur zwei Zähler trennen die Schalker vom Vierzehnten Hertha BSC. Viel wichtiger: Den Vorsprung auf den Relegationsrang bauten sie auf sieben Punkte aus, der erste direkte Abstiegsplatz liegt beruhigende zehn Zähler entfernt. Es gelte dennoch, wachsam zu bleiben, fordert van Wonderen. „Wir müssen weiter mit einem Auge nach unten schauen.“

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Dass Schalke noch einmal in ernsthafte Abstiegsgefahr gerät, gilt jedoch als unwahrscheinlich. 27 Punkte sammelten sie bisher, seit Einführung der Drei-Punkte-Regel reichen durchschnittlich 37 Zähler sicher für den 15. Tabellenplatz. Und es stehen noch Heimspiele gegen Preußen Münster, den SSV Ulm oder Elversberg an, in denen Siege fest eingeplant sind.

„Die Mannschaft ist zu gut für den Tabellenkeller und grundsätzlich gut genug, um oben mit zuspielen. Sie kann viel mehr als das, was wir gegen Karlsruhe gesehen haben“, sagt Sportdirektor Youri Mulder. Doch die zu Rückrundenstart gehegten Träume, mit einer großen Aufholjagd noch einmal oben heranzurücken, haben sich bei zwölf Punkten Rückstand auf Platz zwei und drei inzwischen erledigt.

Schalke-Trainer Kees van Wonderen beim 2:1 gegen Karlsruhe.
Schalke-Trainer Kees van Wonderen beim 2:1 gegen Karlsruhe. © dpa | Bernd Thissen

Wie lautet nun der Plan für die verbliebenden zwölf Spieltage? Droht Langeweile? „Garantiert nicht“, sagt Trainer van Wonderen. Mulder ergänzt: „Alle zwei Wochen kommen über 60.000 Menschen ins Stadion. Sie wollen guten Fußball sehen. Dem wollen wir gerecht werden. Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen und uns fußballerisch weiterentwickeln, in allen Mannschaftsteilen.“

Dafür wäre es sicher förderlich, wenn die Königsblauen ohne großen Ergebnisdruck ins letzte Saisondrittel gehen. Das böte die Chance, Talenten Spielzeit zu ermöglichen, wie etwa Innenverteidiger Felipe Sanchez, der seit Monaten auf einen Einsatz wartet, bei S04 aber die Zukunft mitprägen soll. Oder der neue Stürmer Pape Meissa Ba, der bei einem Abgang von Moussa Sylla in der neuen Saison richtig wichtig werden könnte.

Schalke: Endplatzierung ist wichtig fürs TV-Geld

Schalke könnte sich für die neue Saison einspielen. Und die Verantwortlichen um Kaderplaner Ben Manga würden wichtige Erkenntnisse gewinnen: Mit welchen Spielern können sie planen? Welche Schwachstellen müssen im Sommer ausgebaut werden. Auch den etablierten Profis verbietet es sich, die Dinge womöglich gemächlicher anzugehen. Mehmet Aydin, Marcin Kaminski oder Tobias Mohr spielen ja auch um neue Verträge, während sich Spieler wie Moussa Sylla für attraktive Angebote ins Schaufenster stellen können.

Ganz ohne tabellarischen Druck geht es sowieso nicht. Für die TV-Geldverteilung spielt die Endplatzierung eine Rolle. Zudem gilt es, die Saison oberhalb von Rang 15 zu beenden. Sonst würde Schalke im DFB-Pokal-Lostopf bei den Amateurklubs landen. Trainer Kees van Wonderen kann Argumente sammeln, dass es der richtige Mann für die Zukunft ist. Dazu begleitet Schalke weiterhin die Suche nach einem neuen Sportvorstand - und die Frage, ob Mulder, der ja eigentlich nur bis Saisonende als Sportdirektor eingesprungen ist, nicht doch weitermacht.

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