Gelsenkirchen. Eine Klatsche mit Folgen: Nach dem 2:5 gegen Magdeburg heißt es für Schalke - Aufstieg adé. Ein Kommentar.
Sein erstes Ziel hat der 1. FC Magdeburg schon nach 20 Spieltagen erreicht. „Wenn man sich den aktuellen Liga-Verlauf anschaut und mit den vergangenen Jahren vergleicht, dann reichen in der Regel 34 Punkte für den Klassenerhalt“, hatte Magdeburgs Trainer Christian Titz vor einigen Wochen gesagt. Nach dem triumphalen 5:2 beim FC Schalke 04 steht der FCM bei 35 Punkten und kann nun zurecht nach ganz oben schauen. Und die Schalker? Bleiben bei 24 Punkten. Ihnen drohen bis zur Sommerpause vier Monate im Zweitliga-Mittelmaß.
Schalkes Saison-Grundfehler: Karel Geraerts war der verkehrte Trainer
Aufsteigen werden sie nicht mehr, das Magdeburg-Spiel war die letzte Chance, um mit einem Sieg noch einmal Schwung für eine Aufholjagd zu nehmen. Nun scheinen die ersten drei Plätze uneinholbar entfernt. Die Bilanz der Schalker seit Amtsübernahme von Trainer Kees van Wonderen ist gut, der Grundfehler der Saison war es, mit Vorgänger Karel Geraerts in die Saison zu gehen. Ein teurer Fehler, der Schalke mit großer Wahrscheinlichkeit ein weiteres Jahr in der Zweiten Liga beschert.
Denn für den Abstiegskampf sind die Königsblauen zu gut. Wenn die Titz-Rechnung stimmt, und der Magdeburger Trainer ist ein Fachmann, fehlen Schalke nur zehn Punkte zum Klassenerhalt, und in den 14 Spielen bis zum Saisonende sind noch 42 zu vergeben. Heimspiele gegen Münster, Ulm und Elversberg sind beispielsweise lösbar. Doch wenn es weder um Auf- noch gegen den Abstieg geht - worauf kann sich Schalke dann noch konzentrieren?
Schalke: Abschlusstabelle ist wichtig für das TV-Geld-Ranking
Erstens: Auf welchem Platz unter den ersten 15 die Schalker nach 34 Spieltagen stehen, ist nicht egal. Denn auch für die Saison 2025/2026 werden die TV-Gelder überwiegend nach Leistungskriterien vergeben. Jeder Tabellenplatz nach oben oder unten könnte viel Geld bringen oder kosten. Außerdem sollten die Schalker unter den ersten 14 Teams die Saison beenden, nur dann landen sie im Profi-Lostopf für die erste DFB-Pokalrunde 2025/2026.
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Zweitens: Für die Schalker hat die Vorbereitung auf die Saison 2025/2026 begonnen. Kaderplaner Ben Manga und der neue Sportvorstand, der spätestens im Frühjahr übernimmt, können sich um die Zusammenstellung der Mannschaft kümmern, die in der kommenden Saison den Aufstieg anpeilen soll. Die Schwachstellen der Mannschaft sind klar: Schalke benötigt eine klare Antwort auf die Torwartfrage, einen schnellen Innenverteidiger, mehr Qualität und Quantität im zentralen Mittelfeld. Einer wie Pape Meissa Ba, gerade aus Grenoble gekommen, kann sich einspielen und zur neuen Saison durchstarten.
Drittens: Einige Spieler kämpfen um einen neuen Vertrag. Mehmet Can Aydin, Marcin Kaminski und Tobias Mohr gehören aktuell zur Stammformation. Noch haben sie kein Angebot erhalten.
Die Fans der Königsblauen werden wohl ein paar entspannte Monate bis zum Start der kommenden Saison verleben. Rauswürfe oder Rücktritte sind auf allen Ebenen des Klubs nicht in Sicht. Ein ruhiges Dahinplätschern einer Saison, wahrscheinlich sogar sportliche Langeweile: Das hat es lange nicht mehr gegeben.
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