Gelsenkirchen. Die Suche nach einem neuen Sportvorstand auf Schalke zieht sich. Spannend sind auch die Planungen rund um Sportdirektor Youri Mulder.

Während des Trainings am Mittwoch versammelte sich um Youri Mulder eine kleine Menschentraube. Einige Fans schauten genau hin, als der Sportdirektor von Schalke 04 einem niederländischen TV-Team ein Interview gab. Was der 55-Jährige dabei genau erzählt hat, dürften nur die allerwenigsten Schalker verstanden haben – doch das ändert nichts an der Zuneigung für den Eurofighter.

Als Interims-Sportdirektor fungiert Mulder noch bis zum Saisonende als Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainerteam und als Gesicht für die Öffentlichkeit. Der sympathische Niederländer geht in dieser Rolle sichtlich auf, sodass sich viele Schalker wünschen, dass er dauerhaft Sportdirektor bleibt. Mulder erwies sich als „Glücksgriff“, schwärmt auch Aufsichtsratschef Axel Hefer in einem Interview auf der S04-Homepage.

Youri Mulder ist als Sportdirektor beim FC Schalke 04 tätig - und leistet gute Arbeit.
Youri Mulder ist als Sportdirektor beim FC Schalke 04 tätig - und leistet gute Arbeit. © Getty Images | Christof Koepsel

Schalke-Sportdirektor Youri Mulder hat seine Zukunft weitgehend selbst in der Hand

Auch, weil Mulder seinen Job so gut macht, planen die Schalker, dauerhaft einen Sportdirektor zu installieren. Wie diese Redaktion weiß, hat der Niederländer großen Spaß an seinem Job, weshalb er mit dem Gedanken spielt, weiter in dieser Position zu arbeiten. Mulder hat seine Zukunft dabei weitgehend selbst in der Hand. Sollte er bereit sein, weiterzumachen, wird er einen neuen Vertrag bekommen. Seine Zusage hängt jedoch auch davon, wer sein neuer Chef wird – denn weiterhin wird nach einem Sportvorstand gesucht.

Ursprünglich hatten die Schalker geplant, rund um den Jahreswechsel einen Sport-Boss präsentieren zu können. Der Zeitpunkt wurde dann auf das Frühjahr 2025 verschoben. Nun vertröstet Hefer die Fans erneut und bittet um Geduld. Zum wiederholten Mal betont der Aufsichtsratschef, der Klub habe „keinen kurzfristigen Handlungsdruck“. Hefer weiter: „Wir wollen die beste Entscheidung für Schalke 04 treffen, nicht die schnellste.“

firo :  29.11.2024,
Fussball, Fußball, 2. Liga, 2.Bundesliga, Saison 2024/2025,
FC Schalke 04 - 1.FC Kaiserslautern
Führt Schalkes Aufsichtsrat: Axel Hefer. © Jürgen Fromme / firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Schalke sucht einen Strategen als Sportvorstand - kein Alphatier

Wer tatsächlich neuer Sportvorstand wird, scheint völlig offen zu sein. Im Januar hatten die Schalker eine Shortlist mit drei verbleibenden Kandidaten definiert. Nach Informationen dieser Redaktion läuft es im Ergebnis auf keinen der bislang in der Öffentlichkeit gehandelten Kandidaten hinaus. Auch nicht auf Jonas Boldt (ehemals Hamburger SV) oder Rachid Azzouzi (ehemals SpVgg Greuther Fürth) oder Dietmar Beiersdorfer (FC Ingolstadt).  „Wir sprechen mit absoluten Fachleuten, die bereits bewiesen haben, dass sie langfristig stabile Projekte erfolgreich aufbauen können“, lobpreist Axel Hefer. Der 47 Jahre alte Chef des Aufsichtsrats ist davon überzeugt, dass Schalke auch als Zweitligist noch große Strahlkraft habe. Die Kandidaten seien teilweise noch bei anderen Klubs unter Vertrag. „Dennoch ist der Reiz für sie groß, auf Schalke etwas Dauerhaftes aufzubauen“, so Hefer.

Klar ist nur, welche Art Sportvorstand gesucht wird. Der neue Sport-Boss soll Schalke mit „einer klaren Sportphilosophie langfristig prägen. Wir wollen eine Spielidee, die sich von der Knappenschmiede bis zur Profimannschaft durchzieht“, erklärt Hefer. Gefragt ist also eher ein Stratege wie es Peter Knäbel (58, S04-Sportvorstand von 2021 bis 2023) war. Nicht etwa ein Alphatier wie Rouven Schröder (49, S04-Sportdirektor von 2021 bis 2022, inzwischen Sport-Geschäftsführer bei RB Salzburg).

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