Köln. Auch Loris Karius muss sich hinter Justin Heekeren einordnen, trotzdem ist die Situation im S04-Tor jetzt eine andere. Jetzt spricht die Nummer eins.

Die Fans des 1. FC Köln und Justin Heekeren werden so schnell keine Freunde mehr. Zeitweise wurde der Torwart des FC Schalke 04 von einem Großteil der 50.000 Kölner im RheinEnergie-Stadion ausgepfiffen – obwohl er nichts Falsches getan hatte. Die Fans jedoch hätten gern gesehen, wie der Torwart für seine riskante Grätsche im Bereich der Mittellinie bestraft worden wäre. In höchster Not hatte Heekeren dort gegen Linton Maina gerettet.

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Als sich Maina nach der Grätsche am Boden gewälzt hatte, forderte das Stadion eine Rote Karte für Heekeren. „Ich liebe es, wenn das Stadion so aufbrausend ist!“, sagt der Schalker – wohl auch, weil er der Gewinner der Aktion war. Denn Fakt ist: Heekeren spielte nur den Ball – letztlich eine tolle Aktion des 24-Jährigen. „Es war alles oder nichts“, erklärt Heekeren. „Wenn Maina den Ball noch antippt und ich ihn treffe, ist es Dunkelrot, und ich bekomme fünf Spiele Sperre. Aber so ist es eine geile Aktion, die ich mir zu Hause auf jeden Fall noch einmal angucken werde.“

Schalke: Justin Heekeren sendet Signal an Konkurrent Loris Karius

Ein Grinsen kann sich Justin Heekeren nicht verkneifen, als er von seiner spektakulären Rettungstat spricht. Wohl auch weil er weiß, dass er bei den Fans und der Öffentlichkeit mit solchen Aktionen punkten kann. Trotz der 0:1-Niederlage in Müngersdorf konnte der Torwart, der immer mal wieder kritisch gesehen wird, abliefern. Heekeren spielte sehr aufmerksam, rettete gleich mehrfach außerhalb des Strafraums und zählte zweifelsfrei zu den besten Profis der Königsblauen am Sonntag. „Ich wollte dem Team zeigen: Ich bin da“, sagt er.

firo :  09.02.2025,
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1. FC Köln - FC Schalke 04
Rettungsaktion außerhalb des Strafraums: Schalkes Torwart Justin Heekeren ist vor Köln-Profi Linton Maina am Ball. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Die gute Leistung in Köln war auch ein kleiner Fingerzeig in Richtung seines Konkurrenten Loris Karius. Seit der Ex-Liverpool-Keeper Mitte Januar unter Vertrag genommen wurde, hat der Kampf um die Rolle der Nummer eins auf Schalke wieder Fahrt aufgenommen. Schließlich hat der 31-Jährige nicht bei den Königsblauen unterschrieben, um dauerhaft Bankdrücker zu bleiben. „Ich bin Profi, um auf dem Platz zu stehen. Das war mir bei meiner Vereinswahl wichtig. Ich wollte zu einem Klub gehen, wo ich die Chance sehe, spielen zu können“, sagte Karius bei seiner Vorstellung.

Justin Heekeren ist von der Torwart-Debatte sichtlich genervt. Der 24-Jährige unterstellt den Medien, „Feuer zu legen“ und erklärt, das Thema „wird überspitzter, als es in Wirklichkeit ist“. Dass es auch auf der Torwart-Position Konkurrenzkampf gibt, sei für ihn völlig normal. „Egal, ob es jetzt Loris ist oder davor Hoffi war, es sollte immer Konkurrenzkampf geben, das pusht mich zum Maximum“, sagt Heekeren.

firo : 04.02.2025
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Stammtorwart und Herausforderer beim FC Schalke 04: Justin Heekeren (l.) und Loris Karius. © Jürgen Fromme/firo Sportphoto | Jürgen Fromme

Schalke: Justin Heekeren hält dem Druck stand

Dennoch gibt der Ex-Oberhausener zu, dass ihn die Verpflichtung eines großen Namens wie Loris Karius für seine Position im Winter überrascht hat. „Klar schaut man erstmal. Loris Karius? Der hat mal ein Champions-League-Finale gespielt“, beschreibt er seine Reaktion auf den Transfer. „Aber im Endeffekt ist das doch geil. Ich kann von ihm lernen, er kann seine Erfahrung mit mir teilen.“ Trotz der Rivalität sei der Umgang kollegial. „Wir reden ganz normal miteinander, er gibt mir Tipps“, sagt Heekeren.

Ob diese Tipps auch zur guten Leistung von Heekeren in Köln beigetragen haben, lässt sich nicht nachhalten. Fakt ist aber: Trotz einiger Wackler in den vergangenen Monaten hielt Justin Heekeren dem Druck in Köln stand. Zumindest in den kommenden Tagen dürfte es in der Torwartfrage deutlich ruhiger am Berger Feld werden.

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