Gelsenkirchen. Droht ein Torwart-Theater? Schafft es Schalke noch nach oben? Was ist mit einem Sportvorstand? Die WAZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Rückrundenstart.
Es geht wieder los. An diesem Samstag (13 Uhr/Sky) startet der FC Schalke 04 mit dem Auswärtsspiel bei Eintracht Braunschweig in die Zweitliga-Rückrunde. Nach gelungenem Jahresabschluss 2024 und einer guten Vorbereitung herrscht trotz Tabellenplatz 13 wieder vorsichtige Euphorie in Gelsenkirchen.
Was ist für Schalke in der Liga noch drin? Welchen Einfluss hat die Verpflichtung von Loris Karius auf die Mannschaft? Und was ist eigentlich mit einem neuen Sportvorstand? Die WAZ beantwortet die vier großen Schalke-Fragen zum Rückrundenstart.
Droht Schalke nach dem Transfer von Loris Karius das nächste Torwart-Theater?
Gut möglich. Spannend ist die Konstellation im Tor der Gelsenkirchener auf jeden Fall. Offiziell ist Loris Karius nach dem Abgang von Thorben Hoffmann (Leihe zu Eintracht Braunschweig) erst einmal die Nummer zwei auf Schalke. „Er ist der Herausforderer, mit Justin Heekeren als Nummer eins starten wir am Samstag in Braunschweig in die Rückrunde“, erklärte Sportdirektor Youri Mulder im Zuge der Verpflichtung.
Der 31 Jahre alte Neuzugang soll trotz sechsmonatiger Vereinslosigkeit topfit sein – doch klar ist: Ihm fehlt es an Spielpraxis. In den zurückliegenden zwei Jahren bei Newcastle United war Karius nur Ersatztorwart, kam bei den Nordengländern auf lediglich zwei Pflichtspieleinsätze. Trotzdem ist ihm mittelfristig zuzutrauen, Druck auf den 24 Jahre jungen Heekeren zu machen, zumal Schalkes Nummer eins in der Hinrunde nicht immer glücklich agierte.
Unumstritten war er schon vor dem Karius-Transfer nicht. Dass der neue Ersatztorwart Champions-League-Erfahrung mitbringt, macht es für Heekeren nicht leichter. Die Leistungen des Torwarts dürften in der Rückrunde noch genauer beäugt werden.
Verstärkt sich Schalke bis Anfang Februar noch auf dem Transfermarkt?
Nachdem der Schalker Kader im zurückliegenden Sommer fast komplett umgebaut wurde, hält sich Kaderplaner Ben Manga in diesem Winter bislang zurück. Torwart Loris Karius ist der einzige Neue, in Bryan Lasme (Grashoppers Zürich), Lino Tempelmann und Thorben Hoffmann (beide Eintracht Braunschweig) haben drei Ersatzspieler den Klub verlassen. Noch bis zum 3. Februar können in Deutschland Transfers abgewickelt werden – doch passiert auf Schalke noch etwas?
„Timing“ ist mit Blick auf mögliche Neuzugänge derzeit das meistgenutzte Wort auf Schalke. Zwingend müssen die Gelsenkirchener nicht mehr nachlegen, generell glauben die Verantwortlichen an den aktuellen Kader. Doch falls interessante Spieler auf den Markt kommen, die S04 sofort weiterhelfen können, will Ben Manga zuschlagen – auch Leih-Deals sind hier denkbar.
Weil in Janik Bachmann und Amin Younes zwei Mittelfeldspieler noch einige Wochen ausfallen werden, schauen die Schalker beispielsweise noch nach einem Mann für die Zentrale. Auch ein Innenverteidiger könnte noch kommen, sofern ein Bessermacher verfügbar ist.
Mischt sich Schalke noch ins Aufstiegsrennen ein?
Klar ist: Der Trend bei Schalke 04 ist positiv. Die guten Leistungen und auch Ergebnisse unmittelbar vor der Winterpause haben gezeigt, dass die Mannschaft von Trainer Kees van Wonderen auch mit den Spitzenteams der Liga mithalten kann. Die Schalker wollen diesen Schwung unbedingt auch ins Jahr 2025 transportieren – und zumindest das Trainingslager hat Hoffnung gemacht.
Die Woche im türkischen Belek lief für die Königsblauen nahezu perfekt. Es wurde hart gearbeitet, die Stimmung war super, und auch die Testspielergebnisse waren toll (zwei Siege gegen Aarau und Zürich). Trotzdem treten die Verantwortlichen noch auf die Euphoriebremse. „Noch sind wir nicht übern Berg“, erklärten Vorstand und Aufsichtsrat in einem Brief an die Mitglieder. Das erste und größte Ziel des Klubs sei daher, schnellstmöglich die 40-Punkte-Marke zu erreichen, um nicht schon wieder in Abstiegsnot zu geraten.
Zur Wahrheit gehört jedoch: Spielt Schalke auch in den kommenden Monaten so gut wie in den drei Spielen vor der Winterpause, dann ist der Sprung ins obere Tabellendrittel durchaus möglich. Der Rückstand auf den Relegationsrang beträgt gerade einmal acht Punkte.
Wann kommt endlich der neue Schalker Sportvorstand?
Kurzfristig ist in Sachen Sportvorstand kein Vollzug zu erwarten. Wie die WAZ weiß, ist die Suche inzwischen weit fortgeschritten. Drei Kandidaten stehen aktuell auf der Schalker Shortlist. Zeitdruck verspüren die Verantwortlichen bei der Suche allerdings nicht. Wichtiger als ein Schnellschuss ist für den Klub, dass der Kandidat wirklich nach Gelsenkirchen passt. Dennoch ist es das klare Ziel, dass der neue Mann noch vor Saisonende gefunden ist – damit er aktiv Einfluss auf die Planungen der Saison 2025/26 nehmen kann.
„Wir gehen mit Ruhe, Sorgfalt und Weitsicht vor – es wird erst eine Entscheidung getroffen, wenn wir sicher sind, dass wir die Person gefunden haben, die uns helfen und weiterbringen kann“, erklären die Schalker.
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