Gelsenkirchen. Der starke Dezember hat die Profis von Schalke 04 regelrecht beflügelt. Trotzdem reisen die Königsblauen mit einigen Problemen ins Trainingslager.

Böiger Wind, Temperaturen von knapp über dem Gefrierpunkt - obwohl sich am Donnerstagnachmittag in Gelsenkirchen zeitweise sogar die Sonne zeigte, waren die Bedingungen für die erste Trainingseinheit des Jahres für die Profis des FC Schalke 04 nicht ideal. Doch sie mussten am Donnerstag ein vorerst letztes Mal frieren. Denn schon an diesem Freitag geht es für die Königsblauen in den Süden. Bis zum 10. Januar wird sich die Mannschaft von Trainer Kees van Wonderen (55) im türkischen Belek auf die Zweitliga-Rückrunde vorbereiten. Mit insgesamt 24 Feldspielern und drei Torhütern werden die Schalker in die Türkei reisen – mit dabei sind auch zwei U19-Talente: Innenverteidiger Mika Khadr (18) und Stürmer Zaid Amoussou-Tchibara (18). 

Wie schon vor zwei Jahren werden die Schalker in der Türkei im Hotel Titanic wohnen. Untergangsstimmung dürfte dort im Jahr 2025 allerdings nicht herrschen. Denn die Atmosphäre im Verein ist aktuell deutlich besser als der Tabellenplatz (Rang 13 nach der Hinrunde). Die guten Ergebnisse unmittelbar vor der Winterpause haben die Mannschaft regelrecht beflügelt.

Schalke: Trainer Kees van Wonderen ist angekommen

Hoffnung macht: Van Wonderens Ideen gehen mehr und mehr auf. Der Niederländer erreicht die Profis auf und neben dem Platz. Immer wieder holt sich der Trainer Feedback vom Mannschaftsrat und schätzt vor allem die Meinung von Kapitän Kenan Karaman. Dass der Coach in den vergangenen Monaten von seinem defensiven Ansatz abgewichen ist und mehr Offensivfußball spielen lässt, ist auch auf Gespräche mit der Mannschaft zurückzuführen. So viel Mitwirkung und Vertrauen kommen beim Team gut an.

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Planen das Schalker Winter-Transferfenster: Sportdirektor Youri Mulder (links) und Kaderplaner Ben Manga. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Dieser positive Trend ist auch in der Tabelle sichtbar. Nachdem Schalke in der Hinrunde lange im Tabellenkeller der 2. Bundesliga festgesteckt hatte, beträgt das Polster auf Rang 16 inzwischen sechs Punkte. Selbst bis zum Aufstiegs-Relegationsrang sind es nur noch acht Punkte Rückstand. „Wir haben immer von Spiel zu Spiel gedacht, damit sind wie gut gefahren“, sagt Sportdirektor Youri Mulder (55) zu möglichen Aufstiegsträumen. „Jetzt schon vom Aufstieg zu sprechen, wäre nicht der richtige Weg.“ 

Trotz des Aufschwungs ist auf Schalke allerdings noch längst nicht alles gut. Große Sorgen bereitet weiterhin die Abwehr: 33 Gegentore in 17 Spielen sind die Bilanz eines Abstiegskandidaten. Die Verantwortlichen rund um Kaderplaner Ben Manga (50) haben diese Kader-Baustelle längst erkannt und wollen noch in der Winterpause in der Innenverteidigung nachlegen – doch noch ist kein neuer Zugang für diese Schlüsselposition in Sicht.

Schalke mit Verletzungsproblemen im Mittelfeld

Klar ist: Große Sprünge kann Schalke auf dem Markt nicht machen – es fehlt das Geld für Zugänge. Um wirklich handlungsfähig zu sein, ist der Klub auch auf Abgänge angewiesen. Das Problem: Verkaufskandidaten wie Lino Tempelmann (25, Vertrag bis 2026) oder Bryan Lasme (26, Vertrag bis 2027) sind wegen ihrer gutdotierten Verträge schwer vermittelbar. Denkbar ist deshalb auch, dass Schalke im Winter vereinzelt auf Leihspieler setzt. Interessant sind etwa Profis, die bei Bundesligisten nur auf der Bank sitzen.

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Fehlt nach Knie-Operation noch wochenlang: Schalkes Mittelfeldspieler Janik Bachmann. © Ralf Ibing /firo Sportphoto | Ralf Ibing

Verletzungsprobleme im Mittelfeld tragen zu den Schalker Kadersorgen bei. Amin Younes (31) und Janik Bachmann (28) werden nach Knie-Operationen noch einige Wochen ausfallen. Um die beiden Stammspieler zu ersetzen, muss sich Kees van Wonderen etwas einfallen lassen. Im Trainingslager bekommt er zumindest etwas Zeit, an einer Lösung zu tüfteln – die Bedingungen dürften dort deutlich besser sein als in Gelsenkirchen. Schon für den Anreisetag sind 15 Grad und Sonne vorausgesagt.

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