Hamburg. Schalkes einstiger Torjäger Simon Terodde schätzt die Lage auf Schalke ein. Sein Fazit ist kein gutes. Er spricht über Druck und lobt Karaman.
Die Wiedersehensfreude ist immer groß, wenn der FC Schalke auf Simon Terodde trifft. Der beste Torschütze der 2. Liga und Ex-Schalker ist mittlerweile als Sky-Experte aktiv und war aus diesem Grund auch im Hamburger Volksparkstadion am Samstagabend zum Topspiel der Schalker beim HSV. Auch ein Ex-Klub von Terodde. Vor dem Anpfiff herzten sich Terodde und Hamburgs Trainer Steffen Baumgart. Dann sprach der einstige Torjäger über die jetzige Situation der Königsblauen. Und es fiel ihm sichtlich schwer.
Denn ja, im Moment gibt es viel Häme für den Klub. Der Eintrag aus einem Schalke-Forum wurde von Sky-Moderator Yannick Erkenbrecher vorgelesen. Es ging um das vergebliche Bemühen um eine Rückkehr von Joel Matip vor dessen Karriereende, um den Korb durch Anthony Modeste und um die zweite Anbiederung von Ex-Nationalspieler Max Kruse. „Wie viel sollen Schalke-Fans noch ertragen“, fragte der Fan. Terodde nickte. „Ja, es ist wirklich hart, angefangen im letzten Jahr, fortgeführt über den Sommer mit dem Trainerwechsel. Dann wurde der Sportdirektor entlassen. Im Moment hat Schalke die Türen für Leute geöffnet, die sich über den Klub lustig machen wollen.“
Terodde über Schalke: Du musst stark bleiben
Die hohen Schulden, die miese sportliche Lage - der Druck ist groß. Und das spüre man auch als Spieler, meinte Terodde vor dem Spiel. „Ich habe das ja selbst letztes Jahr miterlebt. Wie nun auch Kenan Karaman, Marcin Kaminski und Ron Schallenberg. Die wissen noch aus dem letzten Jahr, wie man damit umgeht. Aber es gibt auch viele neue und junge Spieler aus Argentinien oder Spanien. Die kennen nur Krise auf Schalke.“
Jetzt habe man mal „gegen Regensburg gewonnen – bei aller Liebe, das war kein Gegner, gegen den man sich das Selbstvertrauen holt“, so Terodde. „Du musst stark bleiben in dieser Situation. Da brauchst du ein starkes Gerüst. Und das ist momentan auf Schalke nicht vorhanden.“
Gleichwohl sieht er Kapitän Kenan Karaman als starken Anführer und sportlich unersetzlich. „Jeder Schalke-Fan muss eine Kerze anzünden und sich wünschen, dass er gesund bleibt.“ Und als Schalke am Ende aus dem 0:2-Rückstand ein 2:2-Unentschieden gemacht hatte, war auch Terodde erleichtert. „Man muss Schalke loben für diese zweite Halbzeit. Das war ein Punkt für die Moral.“
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