Gelsenkirchen. Ungewöhnliche Entscheidung von Schalke-Trainer Kees van Wonderen: Stammtorhüter ist vorerst keiner. In Hannover hält Thorben Hoffmann.

Am Donnerstagmittag hatte Trainer Kees van Wonderen zwischen dem ersten und zweiten Training zwei wichtige Termine. Der zweite war die Pressekonferenz vor dem Zweitliga-Spiel des FC Schalke 04 bei Hannover 96 (Samstag, 13 Uhr/Sky). Dann verkündete er, was er unmittelbar zuvor den rivalisierenden Torhütern Justin Heekeren und Thorben Hoffmann in einem Gespräch mitgeteilt hatte: Eine klare Nummer eins gibt es aktuell nicht. Beide teilen sich in den kommenden vier Pflichtspielen den Job.

Schalke: Hoffmann feiert Punktspieldebüt

Konkret heißt das: Thorben Hoffmann, vor der Saison ablösefrei aus Braunschweig gekommen, bisher in allen acht Zweitligaspielen aber auf der Bank, feiert in Hannover sein Punktspieldebüt für S04 und steht auch im Heimspiel gegen Greuther Fürth (26. Oktober) zwischen den Pfosten. Heekeren, bisher Stammtorwart, hält im DFB-Pokal beim Bundesligisten FC Augsburg (29. Oktober) und drei Tage später in der Zweiten Liga beim SSV Ulm 1846 (1. November). Erst danach will sich van Wonderen entscheiden.

Der 55 Jahre alte Trainer begründete seine Entscheidung ausführlich. „Es wäre falsch, wenn ich sage: Ich weiß zwar noch nicht Bescheid, weil ich beide noch nicht ganz gut kenne, wähle aber trotzdem einen aus, damit ich einen habe. Das ist nicht mein Weg“, sagte van Wonderen und ergänzte: „Ich bin erst sechs, sieben Tage hier. Ich habe mir zwar die Spiele angeschaut, was ich aber auch wichtig finde ist es zu erfahren, wie sie als Persönlichkeit sind. Wie sie beispielsweise mit Fehlern umgehen. Für Schalke zu spielen ist nicht einfach, da liegt viel auf den Schultern.“

Van Wonderen will auch beim Job-Sharing bleiben, falls Hoffmann zweimal herausragend halten sollte. Er habe es mit einer Entscheidung nicht eilig bei zwei guten Torhütern, deren Leistungsniveau sich nicht groß unterscheiden würde.

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Die Wahl, die er nach dem Ulm-Spiel trifft, würde dann aber erst einmal gelten. „Danach sind wir dreieinhalb Wochen zusammen, beide haben zwei Spiele bekommen und ich kann ausführlich begründen, warum ich mich für Torwart A oder Torwart B entscheide“, sagte van Wonderen.

Schalke-Abwehr ließ schon 19 Gegentore zu

Schalkes Abwehr, die in acht Zweitligaspielen 19 Gegentore zuließ, muss sich vier Spiele lang auf eine ungewisse Torwart-Situation einstellen. Dass er damit noch nicht die von ihm möglichst schnell angestrebte Stabilität erreicht, nimmt van Wonderen hin. „Die Saison läuft schon, für einen neuen Cheftrainer ist es deshalb nicht einfach. Wir haben keine Zeit. Stabilität kreiere ich dadurch, wenn ich sie beide spielen zu lassen. Ich muss erst einmal sehen, ob sie auch stabil sind.“

Wie Thorben Hoffmann mit dem Druck umgeht? Das zeigt sich in Hannover am Samstag. „Ein großes Spiel“, sagte van Wonderen.

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