Augsburg. Drei Spiele, drei Pleiten - Kees van Wonderens Start als Schalke-Trainer ist missglückt. Muss er um seinen Job schon wieder bangen?
Beim FC Schalke 04 ticken die Uhren anders als bei den meisten anderen Fußballvereinen - und Kees van Wonderen mag im Profigeschäft noch so lange dabei sein, das Eiltempo, in dem der 55-Jährige vom königsblauen Hoffnungsträger zum nächsten Schalke-Trainer auf Abruf geworden ist, dürfte auch ihn überraschen.
Viel ist van Wonderen bisher nicht gelungen. Alle drei Pflichtspiele hat er mit Schalke verloren (0:1 in Hannover, 3:4 gegen Fürth, 0:3 in Augsburg), mit einer ungewöhnlichen Torwart-Rotation für zusätzliche Diskussionen gesorgt, seine Auswechslungen während und die Erklärungen nach den Spielen waren nicht immer glücklich. Viele Fans sehen van Wonderen kritisch – das ist selbst auf Schalke nach so kurzer Zeit selten passiert. Problem des Niederländers: Ein Schattentrainer steht schon bereit, U23-Trainer Jakob Fimpel blieb in zwei Spielen als Interimstrainer der Profis unbesiegt (2:1 in Münster, 2:2 gegen Hertha BSC).
Schalke tritt am Freitag in Ulm an
Doch was passiert, wenn Schalke das kommende Zweitliga-Kellerduell beim SSV Ulm 1846 (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) verlieren sollte – droht van Wonderen dann der Blitz-Rauswurf, wie Sky berichtete? Nach dem Augsburg-Pokalspiel sprach Schalkes Sportchef Ben Manga, der van Wonderen geholt hatte, Klartext. „Dritte Pleite in Folge – das bedeutet nichts, gar nichts für den Trainer. Es ist absoluter Bullshit, dass Kees bei einer Pleite in Ulm fliegt! Egal, was in Ulm passiert – er bleibt“, sagte Manga in einer Medienrunde und ergänzte mit Blick auf die Reporter: „Da könnt ihr mich beim Wort nehmen.“ Manga ergänzte sogar noch: „Ich habe keine Zweifel daran, dass wir erfolgreicher werden.“
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Obwohl Schalke in Augsburg durch die Gegentore von Alexis Claude-Maurice (26.), Arne Maier (87.) und Samuel Essendé (90.) deutlich verlor, hatte Manga „eine Reaktion“ gesehen und sprach der Mannschaft ein Kompliment aus. „An der Einstellung hat es nicht gemangelt. In der zweiten Halbzeit gegen einen Bundesligisten so aufzutreten, das ist gut“, sagte Manga.
Van Wonderen, der mit Schalkes Mannschaft im Süden bleibt und bis Donnerstag in Augsburg trainiert, bevor die 85 Kilometer lange Fahrt nach Ulm bevorsteht, spürt noch die Rückendeckung der Bosse. „Die Herausforderung ist groß, ich weiß das und mag das. In einem großen Verein gibt es immer Erwartungen. Wenn ich alles lesen würde, was gesagt und geschrieben wird, würde ich depressiv. Das möchte ich nicht. Ich gebe mein Bestes, Ben Manga und der CEO Matthias Tillmann kennen unseren Weg“, sagte van Wonderen.
Nach Informationen dieser Zeitung gibt es auch aus der Mannschaft Zustimmung, Kapitän Kenan Karaman äußerte sich so vor dem Spiel gegen Greuther Fürth (3:4) am Samstag. Trainingseinheiten und taktische Ansprachen werden im Teamkreis geschätzt.
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