Aarau. Wer steht am Samstag in Hannover im Tor des FC Schalke 04 - Thorben Hoffmann oder Justin Heekeren? Noch ist das offen, sagt der Trainer.
Es dauerte ein paar Sekunden, bis Thorben Hoffmann diese Szene verdaut hatte. Aktuell hat der Torwart des FC Schalke 04 die große Chance, den Stammplatz zu erobern, bekam im Testspiel in der Schweiz beim FC Aarau eine Bewährungschance - und schon in der neunten Minute schaute er enttäuscht auf den regennassen Rasen. Weil ihm ein Anfängerfehler unterlaufen war, weil er den Ball aus dem Netz holen musste. Einen harmlosen Schuss von Yannick Toure wehrte Hoffmann nach vorne ab, nicht zur Seite. Mamadou Fofana staubte zur 1:0-Führung ab - am Ende stand es 2:2.
Hoffmanns neuer Trainer Kees van Wonderen gab sich nach dem Spiel diplomatisch: „Ich muss mir die Gegentore noch einmal genau anschauen“, sagte van Wonderen. Beim ersten Tor sah er mindestens eine Teilschuld bei der Abwehr, die Aarau ungestört kombinieren ließ.
Van Wonderens Schonzeit dauert nur noch wenige Tage - auf Schalke müssen die Ergebnisse sofort stimmen. Die Torwartfrage ist vor seinem Zweitligadebüt in Hannover (Samstag, 13 Uhr/Sky) die erste besonders knifflige, die er beantworten muss. Sportchef Ben Manga hatte Hoffmann ablösefrei aus Braunschweig geholt, ihm einen langfristig gültigen Vertrag gegeben und öffentlich angekündigt, die Nummer 1 der Zukunft sei gefunden. Ex-Trainer Karel Geraerts stellte völlig überraschend Herausforderer Justin Heekeren ins Tor - obwohl Hoffmann in der Vorbereitung einen guten Eindruck hinterlassen hatte. In den acht Zweitligaspielen kassierte er 19 Tore, sah im Spiel gegen Hertha BSC (2:2) beim 0:1 schlecht aus.
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Vieles spricht für Hoffmann - nicht nur Heekerens schwache Form, sondern auch die Tatsache, dass er die erste Trainingswoche des neuen Trainers und das Aarau-Spiel wegen einer Oberschenkel-Blessur verpasste. Dass eine Entscheidung bereits gefallen sei, verneinte van Wonderen. „Das habe ich noch nicht. Wir befinden uns auf dem höchsten Fußball-Level, und das bedeutet Konkurrenz, auch für die Torhüter“, sagte er. Der Torwart, der in Hannover aufläuft, dürfe sich auch nicht sicher fühlen. „Meine Wahl ist nicht definitiv. Nach dem Spiel geht die Konkurrenz weiter.“
Schalke: Schallenberg lobt Hoffmann
Doch wie sieht das Schalkes Mannschaft - wer soll im Tor stehen? Mittelfeldspieler Ron Schallenberg legte sich nicht fest. Hoffmanns Patzer beim 0:1 habe er nicht gesehen, sagte Schallenberg, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht auf dem Platz stand. „Ganz ehrlich: Der Trainer stand direkt von mir“, erzählte er und ergänzte: „Thorben hat eine gute Präsenz, er coacht von hinten gut, hat einige gute Bälle rausgespielt. Ein grundsolider Auftritt.“
Aber nicht so grundsolide, dass er seinen Platz zwischen den Pfosten sicher hat. „Eine stabile Leistung“, sagte van Wonderen. Nicht mehr, nicht weniger.
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