Iserlohn. . Ein Wochenende nach Maß für die Iserlohn Roosters: Am Freitag Spitzenreiter München die erste Saisonniederlage zugefügt und zwei Punkte eingefahren, nicht einmal 45 Stunden später den Westrivalen Düsseldorf überrollt. Nach der Nullnummer vor einer Woche haben die Roosters mächtig Fahrt aufgenommen.
Iserlohn Roosters – Düsseldorfer EG 8:0 (4:0, 3:0, 1:0). Das Düsseldorfer Debakel nahm schon früh seinen Lauf. Denn binnen 102 Sekunden zogen die Hausherren auf 3:0 davon, da waren gerade einmal acht Minuten gespielt. Den Torreigen eröffnet Derek Whitmore. Bei Überzahl reagierte er nach einem Schuss von Brooks Macek am schnellsten und überwand Bobby-Goepfert-Vertreter Lukas Lang im Kasten. Ganze 13 Sekunden hatte Tim Conboy auf der Strafbank gesessen. Und weiter ging’s! Nur 81 Sekunden später durfte erneut gejubelt werden. Denn nach einem Schuss von Dieter Orendorz irrte Lang hinter dem eigenen Kasten her, doch der Puck zischte von der Bande vor das leere Tor, Chad Bassen hatte allen Platz der Welt, das Spielgerät im „Scheunentor“ unterzubringen. Ganze 21 Sekunden später schlug es erneut hinter Lang ein. Bernhard Ebner ließ sich in der neutralen Zone wie ein Knabenspieler die Scheibe von Nick Petersen abnehmen, dann ging’s ab durch die Mitte, klasse und eiskalt traf der Powerstürmer!
DEG-Trainer Christoph Kreutzer reagierte sofort und nahm eine Auszeit. Aber sein Team sah weiterhin kein Land. Es gab zwar einige Schüsse der Rheinländer, doch damit war Mathias Lange nicht zu überraschen. Der zeigte seine Stärke bei einem Düsseldorfer Unterzahlkonter, als er gegen Ebener klärte (12.). Tore fielen weiterhin auf der Gegenseite. Beim 4:0 durch Jonas Liwing sah Lang erneut alles andere als gut aus (18.). Danach war für ihn der Arbeitstag beendet, Nachwuchsmann Benedict Roßberg rückte zwischen die Pfosten, aber auch der konnte die Demütigung der Gäste nicht verhindern.
Denn die Roosters setzten nach. Sie waren in Bestbesetzung angetreten, also überraschenderweise auch mit Kapitän Mike York, so dass Kevin Lavallée als überzähliger Spieler auf der Tribüne Platz nehmen musste. Zwar tauchte das Kreutzer-Team nun etwas häufiger vor dem weiterhin souveränen Lange auf, aber insgesamt war das Schlusslicht der letzten Serie trotz seiner aus Ingolstadt gewechselten Meisterspieler doch zu sehr limitiert, um dem IEC Paroli bieten zu können. Die dritte Hinausstellung gegen die Weiß-Roten brachte das 5:0. Diesmal benötigte der IEC nur neun Sekunden, um das Powerplay mit einem Erfolg zu krönen. Petersen zog ansatzlos ab (26.), sein zweiter Streich. Und der IEC wollte noch mehr, agierte allerdings bei weiteren Überzahlphasen etwas zu verspielt. Dennoch reichte es zu weiteren Treffern.
„Erste Liga – keiner weiß warum“
Das halbe Dutzend machte Whitmore nach einer schönen Passstafette perfekt, als er von der blauen Linie abzog (37.). „Erste Liga – keiner weiß warum“, spotteten die Fans von den Rängen und konnten zwei Minuten später erneut jubeln. Jeff Giuliano, nach langer verletzungsbedingter Leidenszeit wieder in seiner gewohnten Formation, fing den Abpraller ab und klinkte mit sichtbarer Freude zum 7:0 ein (39.).
Im letzten Abschnitt tauchten die Düsseldorfer zunächst etwas häufiger vor Lange auf, aber es blieb dabei: Der Schlussmann und seine Vorderleute ließen keinen Treffer zu. Mit einer ganzen Serie von Hinausstellungen nahmen sich die Gäste aber auch selbst die Chance auf Zählbares. Bei einer 83 Sekunden dauernden 5:3-Überzahl verstand es das Pasanen-Team allerdings nicht, diese Überlegenheit zu nutzen. Das lief bei der kurz darauf folgenden doppelten Überzahl besser. Ganze zehn Sekunden saßen zwei Gästespieler auf der Bank, da schlug es hinter Roßberg ein. Aus vollem Lauf zog Ryan Button unhaltbar ab. „Nur noch zwei“, skandierten die Fans in Erwartung eines zweistelligen Erfolges. Dazu kam es zwar nicht, aber dennoch waren sie rundum zufrieden: „Oh, wie ist das schön!“. Und Lange durfte seinen ersten Saison-Shutout feiern.
Erstmals in dieser Serie wurden zwei Siege an einem Wochenende eingefahren. Dass dieses Derby allerdings nur 3500 Zuschauer sehen wollten, ist hingegen eine Enttäuschung.