Mannheim. . Nackenschlag für die Roosters: Iserlohn hat am dritten Spieltag bei den Adler Mannheim eine 3:4-Niederlage hinnehmen müssen - nach 3:0-Führung. Der IEC verpasste es, den sprichwörtlichen Sack zuzumachen, hatte die Overtime vor Augen und verlor die Partie Sekunden vor dem Ende.
Das ist bitter! 3:0 führten die Iserlohn Roosters beim Titelfavoriten Mannheim. Doch am Ende blieb ihnen nicht einmal ein Punktgewinn, den sie mit zwei Gegentreffern in der Schlussphase aus der Hand gaben. 18,9 Sekunden vor dem Ende besiegelte Jonathan Rheault die Niederlage für die allerdings auch stärkeren Adler.
Adler Mannheim - Iserlohn Roosters 4:3 (0:1, 2:2, 2:0)
Dabei hatten die Sauerländer einen Traumstart erwischt. Denn schon nach 79 Sekunden gingen sie gleich mit der ersten Chance in Führung. Boris Blank hatte sich durchgesetzt, seinen Querpass schob Brooks Macek ein. Vorangegangen war eine Adler-Chance durch Jochen Hecht, der aber knapp verzog. Das machten die Waldstädter im direkten Gegenzug besser. Aber vielmehr sollte sich offensiv bei den Gästen dann in der Folgezeit nicht mehr tun. Die Hausherren dominierten das Geschehen und waren das bessere Team. Aber sie fanden die Lücke nicht oder scheiterten am sehr starken Mathias Lange, der eine stoische Ruhe ausstrahlte und auch beste Chancen des Titelaspiranten zunichte machte. So klärt er gegen Mathias Plachta mit der Schulter (12.), dann gegen Andrew Joudrey mit der Fanghand (13.), und danach blieb er eiskalt, als Hecht allein auf ihn zusteuerte und den Goalie anschoss (15.). Also: Diese Führung war schmeichelhaft für die Blau-Weißen, 19:7 Schüsse nach 20 Minuten sprechen eine deutliche Sprache.
Im zweiten Drittel wurden die Offensivbemühungen der Iserlohner intensiviert, aber die ersten Möglichkeiten besaßen die Mannheimer, Kai Hospelt schoss bei Überzahl jedoch knapp vorbei, und Plachta fand wieder einmal in Lange seinen Meister (25.). Weitaus mehr Effektivität zeigte der Außenseiter, der überraschend auf 2:0 erhöhte - mit einem kuriosen Treffer. Denn Richard Jares hatte Keeper Dennis Endras von hinten angeschossen, der Puck trudelte auf der Torlinie entlang, Derek Whitmore reagierte am schnellsten und drückte die Scheibe über die Linie (28.). Und es kam noch besser. Denn bei doppelter Überzahl war der IEC erneut erfolgreich. Druckvoll hatte sich das Pasanen-Team im MERC-Drittel eingenistet, und nachdem Brodie Dupont mit einem Nachschuss am Schoner des Adler-Keepers hängenblieb, setzte Ryan Button aus dem Gewühl heraus entscheidend nach (32.) - die Überraschung nahm Konturen an.
Raedeke scheiterte in Unterzahl an Endras
Aber zwei Einzelaktionen hauchten dem Meisterschaftsanwärter wieder neues Leben ein. Denn aus dem Nichts fiel das 1:3 durch Daniel Richmond, der nicht konsequent attackiert wurde, sein Schuss in den Winkel war unhaltbar (35.). Wenig später hätte Dupont den alten Abstand wieder herstellen können, aber er wurde in letzter Sekunde von Denis Reul gestoppt. Statt dessen war Mannheim wieder im Spiel, als Plachta 14 Sekunden vor Ende der zweiten Drittels unhaltbar abzog, unmittelbar nachdem der IEC eine Unterzahl schadlos überstanden hatte.
Im Schlussdurchgang hätte der IEC, der ab dem zweiten Drittel auf Colten Teubert (Rückenverletzung) verzichten musste, dann alles klar machen können. Aber Brent Raedeke scheiterte bei Unterzahl an Endras, dann stand Nick Petersen frei, war aber zu überrascht. Und so nahm das Match doch noch die unglückliche Wende. Zunächst zog Jamie Tardif unhaltbar ab (58.), und als Iserlohn schon die Overtime vor Augen hatte, sorgte 19 Sekunden vor dem Ende ein Fehlpass für den Knockout durch Rheault.