Iserlohn. Nach der deftigen 0:4-Heimniederlage ist bei den Iserlohn Roosters Ursachenforschung angesagt. Trainer Jari Pasanen vermutet, dass sich sein Team angesichts der guten Ausganslage in den Play-offs zu sehr unter Druck setzte. Am Mittwoch soll es anders laufen - doch nicht alles spricht dafür.

An diesem Dienstag ist das Trainer-Duo der Roosters in ungewohnter Mission unterwegs. Gegen 12 Uhr werden Chefcoach Jari Pasanen und sein „Co“ Jamie Bartman am Geburtsort des Eishockeys im Sauerland, in Deilinghofen, vor dem Denkmal auf einer vorgegebenen Bürgersteigfläche den Pinsel schwingen und für eine blau-weiße Deko sorgen. Hemers Bürgermeister Michael Esken und ECD-Legende Jörg Schauhoff wollen ebenfalls vor Ort sein, und Roosters-Fans, die der Malerarbeit beiwohnen wollen, dürften ihren Platz auf einem Erinnerungsfoto finden.

Am Tag nach dem 0:4 im vierten Viertelfinalspiel gegen die Hamburg Freezers widmete sich Pasanen aber seinem eigentlichen Job. Und der sah eine detaillierte Spielanalyse vor, die ihm eindeutige Erkenntnisse lieferte. „Wir waren nicht in der Lage unser Spiel zu spielen. Wir haben defensiv die Ordnung verloren und waren dadurch nicht so effektiv in der Offensive. Es fehlte einfach die Struktur, die uns zuletzt auszeichnete“, so der Finne.

Der Faktor Kraft spielt allmählich eine größere Rolle

Er vermutet, dass sich die Spieler zu sehr unter Druck gesetzt hatten, was für ihn nachvollziehbar ist. „Play-off – das ist ein magischer Begriff für jeden Eishockeyspieler. Jeder will möglichst lange mit dabei sein.“ Pasanen meint, dass die Roosters einfach zu viel wollten, dass sie zuweilen zu aggressiv waren und unnötig viel liefen. Die Aussicht, mit dem dritten Sieg den Matchball zu haben, macht diese Haltung der Cracks aber nachvollziehbar.

In Hamburg soll es am Mittwoch wieder anders laufen. „Wenn alle ihre Aufgabe bestmöglich erledigen, haben wir eine Chance, dort zu gewinnen“, so der Trainer, der jedoch einräumt, dass der Faktor Kraft allmählich eine größere Rolle spielt. „Wir haben jetzt acht intensive Spiele in gut zwei Wochen hinter uns, Hamburg nur vier.“ Dass am Sonntag vier angeschlagene Spieler auf dem Eis standen, dass es derzeit etliche Blessuren gibt, die nicht auskuriert werden können, macht die Sache nicht leichter.

Niederlage nicht am Tormann festmachen

Dass er vor Spiel vier den Torhüter wechselte, hält Jari Pasanen für eine richtige Maßnahme, obwohl Erik Ersberg beim ersten Gegentreffer nicht gut aussah. „Mathias Lange war natürlich sehr stark, aber er hat vier Spiele hintereinander absolviert, und wir sind am Samstag überein gekommen, dass ihm eine Pause gut tun würde.“

Der Trainer räumt auch ein, dass der Torwartwechsel bei den Hamburgern (Kotschnew für Caron) durchaus Wirkung gezeigt habe, er gibt aber ebenso zu bedenken, dass die Roosters-Niederlage nicht am Mann zwischen den Pfosten festzumachen sei. „Wenn man kein Tor schießt, braucht man nicht darüber zu reden, wer im Tor gestanden hat“.

Mit Blick auf den Mittwoch und Spiel Nummer fünf in Hamburg ist wieder mit Chris Connolly zu rechnen, ansonsten gibt es wohl keine Veränderungen.