Hamburg. . 4:3 lautete es am Ende einer packenden Partie zwischen den Iserlohn Roosters und den Hamburg Freezers. Das Team von Trainer Jari Pasanen konnte in der Play-off-Serie einen Auswärtssieg verbuchen und führt vor dem Spiel am Sonntag gegen den Favoriten mit 2:1.
Vorteil Roosters! Um in der Play-off-Serie weiterzukommen, mussten sie ein Auswärtsspiel gewinnen. Das ist ihnen mit einer überragenden Vorstellung in einem packenden Match gelungen. Damit können sie, sofern sie ihre Heimstärke nutzen, zum ganz großen Wurf ansetzen. Der Druck vor dem sonntäglichen Heimspiel (ab 14 Uhr live in unserem Ticker) lastet jedenfalls auf den Freezers. Vorteil Iserlohn?
Hamburg Freezers - Iserlohn Roosters 3:4 (0:1, 2:2, 1:1)
Das Spiel nahm sofort Fahrt auf mit ersten Chancen für die Hamburger, denen Keeper Mathias Lange gleich den Nerv zog und der auch in der Folgezeit zum Turm in der Schlacht werden sollte. Iserlohn erwischte einen Traumstart, denn schon nach vier Minuten erzielte Alex Foster die Führung. Vorausgegangen war ein Schuss von Dusan Frosch nach einem der zahlreichen schnellen Gegenstöße. Den Abpraller von der Plexiglasbande fing Foster am Torkreis stehend mit der Hand ab und legte ihn sich maßgerecht auf - 0:1!
In der Folgezeit besaßen die Sauerländer die besseren Chancen, weil sie die Hausherren immer wieder überliefen. Aber sowohl Marty Sertich und Michael Wolf (8.) als auch Simon Fischhaber, der allein auf Sébastien Caron zufuhr, sowie Jeff Giuliano (14.) verpassten das 2:0. Dazwischen lagen immer wieder gute Paraden von Lange, die beste gegen Thomas Oppenheimer (12.). In der Schlussphase von Abschnitt eins stand der IEC unter Dauerdruck, die Freezers zogen ein Powerplay auf, obwohl sie keinen Mann mehr auf dem Eis hatten.
Im Mittelabschnitt wurden die Waldstädter jedoch eiskalt erwischt. Schon nach elf Sekunden reagierte David Wolf nach einem Flaake-Schuss und Langes Abwehr am schnellsten, Mike Brennan zeigte sich gegen den Goalgetter nicht auf der Höhe. Dieser Ausgleich war das Signal zu einem beeindruckenden Sturmlauf des Spitzenreiters, der seinen Gegner immer wieder einschnürte. Nur selten kamen die Blau-Weißen zu Entlastungsangriffen. Erst die erste Strafzeit des Spiels bot Iserlohn die Möglichkeit, etwas Luft zu holen - und sie ermöglichte eine hochkarätige Powerplay-Chance durch Sertich. Er tunnelte Caron, doch die Scheibe flutschte knapp am Kasten vorbei (26.).
Reichlich Trubel vor dem IEC-Kasten in der Schlussphase
Aber viel häufiger lag ein Tor für das Laporte-Team in der Luft. Doch in Führung gingen wieder die Roosters. Einen kapitalen Fehlpass von Christoph Schubert fing Brodie Dupont ab, hinter dem Tor stehend spielte er zurück auf den aus der Tiefe des Raumes kommenden Sertich, der hatte sehr viel Platz und traf souverän (35.). Das war der Auftakt zu einer spektakulären, torreichen Phase. Denn nur 47 Sekunden später schloss der Hamburger Paradesturm, der den Iserlohnern reichlich Kopfzerbrechen bereitete, einen der schönsten Angriffe sicher ab. Über drei Stationen ging es ganz schnell, dann traf Garrett Festerling, die Scheibe rutschte unter Langes Schoner hindurch. Doch nur 25 Sekunden danach durften Iserlohner jubeln. Sertich gewann seinen Zweikampf, Dupont tunnelte Caron - ein Tor mit Verzögerung. Denn die Schiris zogen den Videobeweis heran. Aber es gab keine Zweifel. Iserlohn führte und hatte durch Michael Wolf sogar das 4:2 auf dem Schläger, doch kurz vor der Pause scheiterte er an Caron. Dieses Drittel hatte es in sich, Play-offs auf höchsten Niveau!
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Im letzten Abschnitt startete Hamburg erneut druckvoll, aber noch einmal ließen sich die Waldstädter nicht düpieren. Auch nicht, als Morten Madsen zu einer Großchance kam (46.). Aus dem Nichts fiel dann das vierte IEC-Tor. Bobby Raymond hatte von der blauen Linie abgezogen, Brent Raedeke, der unmittelbar vor Caron stand, die Scheibe abgefälscht (47.).
Hamburg wirkte für einen Moment geschockt. Aber auch den Hanseaten half ein überraschender Schlagschuss. Kevin Schmidt hatte abgezogen, David Wolf - wer sonst - lenkte unhaltbar für Lange aus kurzer Distanz die Scheibe hoch ins Eck (49.). Auf Fans und Teams wartete eine spannende Schlussphase mit einigen Iserlohner Konterchancen, aber reichlich Trubel vor dem IEC-Kasten. Doch auch diesem Druck wurde widerstanden. Der Sieg war perfekt. Vorteil Iserlohn!