Iserlohn. . Nach dem 3:0-Sieg der Iserlohn Roosters im zweiten Playoff-Spiel gegen den Hauptrundenmeister Hamburg Freezers ist die Stimmung rund um den Seilersee bestens. Denn der Ausgleich - in der Serie steht es nun 1:1 - zeigte einmal mehr, dass die Sauerländer gut mit Erfolgsdruck umzugehen wissen.
„Unglaublich! Oder?“ - Bei Jari Pasanen war die Freude über das 3:0 gegen die Hamburg Freezers deutlich sicht- und hörbar. In den Worten des Trainers klang immer noch die Bewunderung über das, was die Roosters am Mittwoch gegen den Ligadominatoren gezeigt hatten. „Einer der wichtigsten Siege dieser Saison“, bewertete er das Match knapp elf Stunden nach dem zweiten und gut 20 Stunden vor dem dritten Duell mit den Freezers. „Und es war sicherlich eine der besten Leistungen in dieser Saison.“
In der Tat: Was die Sauerländer im ersten Play-off-Viertelfinalheimspiel ablieferten, war hochklassig – spielerisch, taktisch, kämpferisch, emotional, mental. „Und auch Hamburg war gut drauf“, macht Pasanen deutlich, dass das am Ende doch recht deutliche Resultat ohne Gegentor die Folge einer Klasseleistung war und keinesfalls Ergebnis einer schwachen Hamburger Vorstellung. Der Finne attestiert seinen Cracks diesbezüglich auch psychische Stärke: „Nach der Niederlage in Hamburg sagt dieser Sieg einiges über den Charakter aus.“
Liegt der Druck nun bei den Freezers?
Dass sein Team Erfolgsdruck verspürte, blendet er nicht aus. „Denn ein 0:2 aufzuholen, ist sehr, sehr schwierig.“ Im Umkehrschluss hofft er, dass man den Druck nun an die Hanseaten gegeben hat. „Wenn sie ihr Heimspiel nicht gewinnen, kann das für sie haarig werden.“ Denn am Sonntag erwartet die Freezers am Seilersee erneut ein sehr heißer Tanz. „Ein Riesenlob an die Fans“, dankt er auch dem super lauten Anhang im ausverkauften Hexenkessel. „Alle Spieler kommen nicht damit klar“, macht der Trainer deutlich, welch’ hohe Bürde Spiele am Seilersee für die Gästeteams sein können.
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Der Tag nach dem Triumph wurde sportlich mit einem dosierten Training gestaltet. „Nur, um den Körper in Schuss zu halten. Ein aktives Regenerationstraining.“ Am Nachmittag ging es dann auf Nord-Tour, in Hamburg steht am Morgen des Spieltages das Anschwitzen auf dem Eis an, dann soll eine weitere Großtat in der wohl ausverkauften O2-World vollbracht werden.
Die Aufgabe wird in unveränderter Besetzung angegangen. Allerdings werden zwei Fragen erst später beantwortet: Spielt Chris Connolly? Wer steht im Tor? Zu Connollys Gesundheitszustand nach seiner Kopfverletzung aus dem München-Spiel wollen die Verantwortlichen ebenso wenig etwas sagen wie zu seinen Einsatzchancen. Der Stürmer soll aber keine Gehirnerschütterung haben.
Ersberg oder Lange? - Torwartfrage bei den Roosters
Offen ist die Torhüterfrage. Am Dienstag hatte sich Pasanen zwar auf Erik Ersberg für das Auswärtsspiel festgelegt, aber Mathias Lange hat in dieser Serie exzellent gehalten, gleichwohl auch seine Vorderleute, Verteidiger wie Stürmer, großen Anteil daran hatten, auch am jüngsten Shut-out. Normalerweise wird ein Torhüter nach einem Spiel ohne Gegentreffer nicht ausgewechselt. „Mathias wirkte auch sehr frisch“, hat Pasanen keinerlei Verschleißerscheinungen erkannt, aber er hat eben inzwischen auch drei intensive, erfolgreiche Spiele in den Knochen. Pasanen: „Er musste zuletzt hart arbeiten, und Torhüter leben von der Frische.“ Pasanen hat somit die Qual der Wahl vor dem Duell gegen die Norddeutschen, die mit den beiden Ex-Iserlohnern Sébastien Caron und Dimitrij Kotschnew ebenfalls zwei gleichwertige Keeper in ihren Reihen wissen.