Iserlohn. Zurückgekämpft, geführt - und trotzdem verloren. Die Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga können auch daheim gegen den EHC Red Bull München ihre Krise nicht stoppen. Das 4:5 verschärft sie sogar. Besonders Trainer Doug Mason bekommt den Ärger der Fans zu spüren.
Langsam rutscht der Puck durch Mathias Langes Beine. Provokant langsam. Als wisse er, was sein Weg der nächsten Sekunden anrichten wird. Weil kein Iserlohner Schläger die Scheibe mehr stoppen kann, trifft Daniel Sparre zum 3:2. Für den EHC Red Bull München, in der 43. Minute. Eine Szene voller Krisenpotenzial für die Iserlohn Roosters aus der Deutschen Eishockey Liga. Eine Szene, welche die ohnehin verhaltene Stimmung unter den nur 2999 Zuschauern am Seilersee kippen lässt. „Mason, das ist dein Eishockey“, skandieren einige wütende Fans und fordern anschließend: „Mason raus.“ Andere wiederum pfeifen ob dieser Rufe und Attacken gegen den eigenen Trainer Doug Mason. Die Auftritte der Roosters im Oktober spalten ihre Fans.
4:5 (1:1, 1:1, 2:3) verlieren die Sauerländer nach großem Kampf gegen die Münchner – und rutschen mit nun fünf Niederlagen in den zurückliegenden sechs Spielen tiefer in die Misere. Selbst die so ersehnte Rückkehr von Tyson Mulock, Dusan Frosch und Torwart Mathias Lange rettet die Roosters gegen die roten Bullen nur für kurze Zeit.
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Nach dem 0:1 durch Toni Ritter (5. Spielminute) treffen Michael Wolf (19.) und Frosch (25.) zur 2:1-Führung. Alexander Barta (39.) und Sparre versetzen den Seilersee allerdings kurzzeitig in Schockstarre, bevor der Fan-Zwist beginnt. Dieser wird unterstützt durch die Fortsetzung der emotionalen Achterbahnfahrt. Im dritten Drittel gleicht erst Frosch (48.) aus, bevor Mike York die Roosters sogar in Führung schießt (52.). Doch die Gäste drehen die Partie durch einen Doppelschlag von Thomas Merl und Barta (53./54.).
"Gekämpft wie die Löwen"
Doug Mason? Der sagt nach der Niederlage erst niedergeschlagen: „Die Jungs haben gekämpft wie die Löwen, aber die Niederlage stört mich natürlich auch.“ Und dann kommentiert er die „Mason raus“-Rufe: „Die Leute haben ihre Meinung kund getan. Ich habe sie kurz gehört, dann haben wir zwei Tore erzielt und sind in Führung gegangen - und alles war wieder gut. In dieser Liga ist es nur ein kleiner Unterschied zwischen gewinnen und verlieren - das müssen auch die Fans in Iserlohn akzeptieren.“
Am Sonntag gastieren um 16.30 Uhr die Nürnberg Ice Tigers am Seilersee.