Iserlohn. Drei Punkte pro Wochenende waren bisher die Minimalausbeute der Iserlohn Roosters. Jetzt gab es mit dem 2:6 gegen Krefeld und dem 1:4 in Düsseldorf eine Nullnummer, die niemand auf der Rechnung hatte. Über die Gründe sprachen wir mit Manager Karsten Mende.

Kein Punkt und zweimal schwach gespielt: Haben Sie für diese Leistungen eine Erklärung?

Karsten Mende: Die habe ich nicht. Das war wirklich ein Wochenende zum Vergessen, und das nach einer unheimlich guten Trainingswoche.

Der Sieg in Wolfsburg trotz der Torhüterproblematik schien den Zusammenhalt zu fördern. Dann wurde die Personalie Caron ja offenbar im Sinne der Mannschaft entschieden. Da hätte man doch eigentlich einen echten Schub im Krefeld-Spiel erwarten können.

Mende: Das habe ich auch gedacht. Deshalb ist es auch unerklärlich, das die komplette Mannschaft so schwach aufgetreten ist. Es hatte ja nichts mit den Ausfällen zu tun, die sicher schmerzen. Und der Torwart hat das Spiel auch nicht verloren.

Wäre es nicht sinnvoller gewesen, Henning Schroth nach seiner guten Leistung zwischen den Pfosten zu lassen, als den neuen Mann gleich ins kalte Wasser zu werfen?

Mende: Hinterher ist man immer schlauer, und man kann natürlich darüber diskutieren. Ich halte es für richtig, dass Erik Ersberg gleich gespielt hat. Er ist ein erfahrener Mann, der mit Sicherheit gutes DEL-Niveau repräsentieren wird. Aber er wurde sträflich im Stich gelassen.

Ihm fehlt nach seiner Spielpause jedoch die Praxis. Wie lange braucht er noch, um topfit zu sein?

Mende: Schwer zu sagen. Ich bin sicher, dass die vor uns liegende Trainingswoche ihm gut tun wird, um hier richtig anzukommen.

Wann ist wieder mit Mathias Lange zu rechnen?

Mende: Er wird am Dienstag aufs Eis gehen und sich einem Belastungstest unterziehen. Danach weiß man mehr. Sicher ist, dass wir in seinem Fall nichts überstürzen werden.

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Am Rande des Düsseldorf-Spiels gab es Mason-raus-Rufe. Hat der Trainer so wenig Kredit?

Mende: Bei vielen Fans ist die letzte Saison natürlich noch nicht aus dem Kopf. Niederlagen wie am Wochenende sind sicher schwer zu verdauen. Aber man kann jetzt auch nicht alles schlecht reden. Die Mannschaft hat schon gezeigt, was gehen kann. Sie muss nur begreifen, dass sie wirklich in jedem Spiel alles geben muss. Bedenken sollte man allerdings auch, dass wir viele neue Spieler haben, und dass es eine Zeit dauern kann, bis wirklich die Konstanz da ist.

Wie groß ist der Druck vor den Heimspielen gegen München und Nürnberg?

Mende: Druck haben wir immer. In dieser Liga kann offenbar jeder jeden schlagen, nach oben wie nach unten ist alles möglich. Ein schwaches Wochenende wie das zurückliegende entscheidet aber nicht über die gesamte Saison. Die Mannschaft hat Potenzial, und ich bin sicher, dass sie ihre Ziel erreichen wird. Klar ist, dass sie sich am Freitag gegen München ganz anders präsentieren muss.

Wie sieht es mit weiteren Transferaktivitäten aus? Mit Mark Bell ist ja wohl nicht mehr zu rechnen.

Mende: Im Moment ist nichts geplant. Aber wir haben natürlich noch eine Karte frei, und ich möchte die auch gern nutzen. Leider kann man bei Mark Bell überhaupt keine Prognose abgeben. Wenn er erst im Januar oder Februar wieder einsteigt, wenn die heiße Phase beginnt, kann er uns nicht mehr helfen.