Iserlohn. . Die Iserlohn Roosters kämpfen in der DEL-Hauptrunde tatsächlich um Platz eins. Und sie können den Saisonverlauf anderer maßgeblich beeinflussen.

Diese Situation besitzt gewiss etwas Surrealistisches, etwas Sensationelles. Denn es ist etwas eingetreten ist, was noch vor sechs Monaten praktisch ausgeschlossen war. Aber es ist Realität: Am letzten Wochenende der DEL-Hauptrunde spielen die Roosters um Platz eins! Und: Sie greifen maßgeblich in die Entscheidung über die Zusammensetzung der Pre-Play-offs ein.

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Denn sie können dazu beitragen, dass die Saison für die mit großen Erwartungen gestarteten Klubs aus Hamburg und Köln schon mit dem 52. Spieltag endet. „Das ist der Hammer! “, so Trainer Jari Pasanen. „Unglaublich, dass wir nun die Pre-Play-offs mit entscheiden. Das hätte doch kein Mensch der Welt von uns erwartet. Für beide geht es um Alles oder Nichts.“ Aber natürlich wollen die Sauerländer nun möglichst weit oben landen. Theoretisch fehlen ihnen noch zwei Punkte, um unter den Top vier zu landen und damit den Heimvorteil im Viertelfinale zu erreichen.

Aber sie haben es auch in eigenen Händen, den zweiten Platz zu halten und sich damit auch den Heimvorteil für ein mögliches Halbfinale zu erspielen. Und letztendlich ist ja sogar noch Platz eins drin bei einem Zwei-Punkte-Rückstand auf München. Die Bayern spielen gegen Wolfsburg und in Ingolstadt.

Derby gegen Köln noch kein Thema

Natürlich können die Roosters derartige Gedankenspiele nicht komplett ausblenden, aber primär gilt ihre Aufmerksamkeit dem heutige Gastspiel beim Elften Hamburg, das Westderby gegen Köln zum Finale am Sonntag in eigener Halle wird noch nicht näher thematisiert.

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Der Sieg bei Meister Mannheim hat den Iserlohnern nach der deutlichen Niederlage in Ingolstadt spürbar gut getan. Wo lagen die Unterschiede? „Wir waren diesmal mental dazu bereit“, so Pasanen. Aber er nimmt seine Spieler in Schutz. „Seit acht Monaten drehen wir immer an der Schraube. Da ist es verständlich, dass die Spieler auch mal durchatmen.“ Und das sei nach der direkten Viertelfinalqualifikation durchaus verständlich.

Den jüngsten Spielen des Wochenendes gibt er Play-off-Charakter, auch mit Blick auf die Reisestrapazen. Denn nach dem Match in Mannheim traf das Team erst am Donnerstagmorgen um drei Uhr in Iserlohn ein, gestern Mittag ging es nach einem Regenerationstraining dann schon wieder nach Hamburg.

600. DEL-Spiel für Bassen

Allerdings u. a. ohne Colten Teubert. Denn der Verteidiger ist nach seiner Rauferei nach dem Mannheimmatch gesperrt. „Ich hasse solche Dinge“, ärgert sich Pasanen, der aber auch versteht, dass sich Teubert in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. „Aber er ist für uns wichtig“, beschreibt er den Stellenwert des Verteidigers. Zumal mit Jay-Pee Côté wegen einer Verletzung ein weiterer Defender ausfällt. „Wären Play-offs, würde er wohl spielen“, streicht Pasanen heraus, die „2“ schon für den weiteren Saisonverlauf zu schonen. Daher wird Cody Sylvester vom Sturm in die Abwehr rücken, weil auch Denis Shevyrin wegen seiner Augenentzündung weiterhin passen muss. Nicht dabei ist zudem Brodie Dupont (fiebrige Erkältung). Im Tor wird heute Mathias Lange stehen. Stürmer Chad Bassen bestreitet bei den Freezers sein 600. DEL-Spiel.