Iserlohn. Im DEL-Spitzenspiel besiegten die Iserlohn Roosters den Tabellenführer Eisbären Berlin nach hohem Rückstand noch mit 4:3 nach Penaltyschießen.

Der alte Mann muss es richten. Der Puck liegt bereit, die Halle brodelt. Es ist das Spitzenspiel der Deutschen Eishockey-Liga: Iserlohn Roosters gegen Eisbären Berlin, Dritter gegen Erster. Mit 0:3 hatten die Sauerländer während der regulären Spielzeit zurückgelegen - doch nun kann Mike York, der 38 Jahre alte Kapitän der Roosters, doch noch den Sieg einfahren. Im Penaltyschießen. York läuft an - und versenkt. 4:3. Sieg. Extrapunkt mitgenommen. Damit steht fest: Die Roosters sind bereits sicher im Viertelfinale. Partystimmung am Seilersee.

„Nach dem 0:3 haben die Jungs einen richtig guten Job gemacht und wir waren die bessere Mannschaft“, lobt Iserlohns Trainer Jari Pasanen nach dem Sieg, der den dritten Tabellenplatz manifestiert. Ändert das was? „Das ändert nichts. Allerdings haben die Spieler heute gemerkt, dass wir eine richtige Topmannschaft schlagen können. Das wusste ich aber schon vorher.“

Brooks Macek und Chet Pickard rufen sich noch kurz etwas zu. So gut das geht bei diesem Lärm in der Halle. Schließlich dreht Macek, der Stürmer der Roosters ab und skatet Richtung Mittellinie. Er beginnt ihn, diesen Penalty, an dessen Ende nicht nur der Puck im Tornetz der Eisbären zappelt, sondern auch das Spiel wieder ein ganz anderes ist. Ganz cool drischt die Nummer 17 der Sauerländer die Scheibe in das obere rechte Toreck – und verursacht einen Jubelorkan.

Roosters-Trainer Pasanen tauschte den Torhüter

2:3 steht es in dieser 38. Minute. Die Roosters sind zurück in einer Partie, die kurze Zeit zuvor bereits verloren erscheint. Zu dominant agieren die Gäste, zu zielstrebig und gnadenlos. Jeden kleinen Fehler der Gastgeber nutzt der Tabellenführer aus. Sven Ziegler (16./23. Minute) und Marc Noebels (23.) erzielen die zu diesem Zeitpunkt verdiente 3:0-Führung.

Pasanen tauscht den Torhüter. Mathias Lange raus, Chet Pickard rein. „Der Torwartwechsel war nur ein Zeichen, wir mussten etwas ändern“, sagt der Trainer. Dann ändert sich alles. Chris Connolly bugsiert einen abgeprallten Puck in der 38. Minute über die Linie. Eine quälend lange Videoanalyse und einen beherzten Fingerzeig der Schiedsrichter Richtung Mittelpunkt später jubeln die Roosters über das 1:3. Brodelt sie zu diesem Zeitpunkt, kocht die Kulisse nur 35 Sekunden später über – als Brooks Macek den Penalty gegen Petri Vehanen eiskalt verwandelt.

Macek legt die Lunte für einen Eishockey-Krimi im abschließenden Drittel. Macek gibt seiner Mannschaft die Hoffnung zurück, die starke Heimserie fortsetzen zu können. Und tatsächlich gelingt der Mannschaft von Trainer Jari Pasanen noch der Ausgleich. Cody Sylvester erzielt ihn in der 51. Minute. Den Rest? Erledigt Mike York.