Mannheim. Die Iserlohn Roosters haben die Mannheimer Adler mit 4:3 geschlagen. Damit haben sie nun beste Chancen auf den Heimspielbonus im Viertelfinale.

Riesenjubel bei den Iserlohn Roosters. Sie haben erstmals in dieser Saison den Meister geschlagen, sind auf Platz zwei vorgerückt und haben bei fünf Punkten Vorsprung auf Rang fünf nun beste Chancen auf den Heimspielbonus im Viertelfinale. Und das gelang dank eines ganz starken Auswärtsspiels und eines furiosen letzten Drittels, als binnen 42 Sekunden aus einem 2:3-Rückstand die entscheidende 4:3-Führung wurde.

Mannheimer Adler - Iserlohn Roosters 3:4 (1:2, 2:0, 0:2). Der Titelverteidiger hatte durch zwei Siege in Folge Selbstvertrauen getankt und startete schwungvoll. Doch die Roosters wollten natürlich ihre negative Bilanz aus den jüngsten Duellen mit den Adlern aufbessern und auf jeden Fall anders auftreten als in Ingolstadt. Sie verbuchten unter dem Strich die besseren Szenen im ersten Drittel. Luigi Caporusso eröffnete es mit einer Großchance (2.), ehe die Hausherren Akzente setzten. Als diese jedoch die erste Strafe kassierten, waren die Iserlohner zur Stelle. Ryan Button zog ab, Keeper Emery konnte die Scheibe nicht kontrollieren, und Caporusso vollstreckte ganz cool (10.).

Die Konterstärke der Sauerländer zahlt sich aus

Der Ausgleich ließ aber nicht lange auf sich warten und fiel ebenfalls im Powerplay, als Adler-Toptorschütze MacMurchy Keeper Chet Pickard mit einem Handgelenkschuss überwand. Mannheim bemühte sich, das Heft in die Hand zu nehmen, doch die Konter der Sauerländer sorgten stets für Gefahr. Die erneute Führung lag allerdings nicht unbedingt in der Luft, doch die Gäste nahmen sie gern mit in die erste Pause. Bobby Raymond traf gegen die Ex-Kollegen mit einem Sonntagsschuss in den Winkel (19.).

Und es hätte im Mittelabschnitt noch besser kommen können. Zunächst startete Brooks Macek bei Mannheimer Überzahl einen Konter, wurde aber in letzter Sekunde gestoppt (24.), und wenig später war Emery gegen den Nationalspieler gerade noch rechtzeitig zur Stelle. In dieser Phase schien das dritte Iserlohner Tor näher zu sein als der Ausgleich. Und der fiel aus dem Nichts und für die Roosters höchst unglücklich. Wagner wollte die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor stehend nach vorn befördern, traf dabei Colten Teubert, und von dessen Körper prallte sie am verdutzten Pickard vorbei ins Netz (28.). Und der Mannheimer Verteidiger, der in dieser Saison erst einmal getroffen hatte, drehte das Spiel dann endgültig, als er den Puck nach einem Hecht-Schuss ins Iserlohner Netz abfälschte.

Nach der Führung waren die Adler am Drücker und besaßen durch Mac Murchy und Buchwieser sogar dicke Chancen für Tor Nummer vier. Das fiel nicht, die Roosters blieben im Rennen. Der Schlussdurchgang stand dann ganz im Zeichen der Schützlinge von Jari Pasanen, die mit viel Dampf aus der Kabine kamen. Gegen York und Petersen konnte Keeper Emery den Ausgleich noch so gerade verhindern, doch Versäumtes holte dann Jason Jaspers nach. Im Powerplay traf er zum Ausgleich, und nur 42 Sekunden später hatten die Roosters das Spiel vollends gedreht.

Mannheim bekam den Puck nicht aus der Gefahrenzone, Caporusso spielte einen sehenswerten Pass auf Brooks Macek, und der vollstreckte zum 4:3. Die Gastgeber waren geschockt, brachten nichts mehr zustande und konnten selbst ihre doppelte Überzahl in der Schlussminute nicht nutzen. Nach der Sirene flogen die Fäuste, es hagelte Strafzeiten, aber die Punkte gingen an die Roosters. Sie waren cleverer, kampfstärker, hatten mehr investiert und wurden belohnt.