Augsburg. . Die Iserlohn Roosters verspielen bei den Augsburger Panther innerhalb von sieben Minuten den Sieg. Dabei waren sie zwischenzeitig Tabellenführer.

Als Nick Petersen mit seinem zweiten Tor kurz nach Beginn des letzten Drittels das 3:1 erzielte, hatten die Roosters den Sieg in Augsburg vor Augen. Doch dann geschah das, was wohl niemand mehr erwartet hätte. Denn nachdem Brad Ross seine hundertprozentige Chance vergeben hatte, drehte der AEV das Spiel innerhalb von zwei Minuten zum 3:3 und machte kurz vor Ende den Sieg perfekt.

Augsburger Panther - Iserlohn Roosters 4:3 (1:1, 0:1, 3:1). In der Anfangsphase agierten die Roosters alles andere als überzeugend, phasenweise wirkte ihr Spiel sogar schlampig, das offenbarten einige Scheibenverluste. Eine solche Unaufmerksamkeit ermöglichte den Panthern das erste Tor. Doch nach Studium des Videos entschieden die Unparteiischen auf Schlittschuhtreffer von Aleksander Polaczek - also kein Tor (6.). Seit dieser Entscheidung haderten die Gastgeber mit den Schiris, später sollten auch die Roosters unzufrieden sein mit den „Zebras“.

Auch interessant

Doch zunächst durften sie 68 Sekunden später über die Führung jubeln. Nick Petersen startete einen beherzten Vorstoß, ignorierte jeden, der mit ihm lief, und vollendete zum 1:0 - relativ egoistisch, aber auch überragend gut mit einem mächtigen Schuss ins Eck. Unhaltbar!

Doch Augsburg ließ sich dadurch nicht beeindrucken. Und als Andrew LeBlanc auflegte, nutzte Adrian Grygiel diese Vorlage mit einem platzierten Schuss. Für Chet Pickard war dieser Hammer nicht zu halten (13.). Dieser Ausgleich beflügelte die Hausherren, letztendlich stellte jedoch das Remis zur Pause eine gerechtes Ergebnis dar.

Führung nach Überzahl-Angriff

Das zweite Drittel entwickelte sich zu einer recht zerfahrenen Angelegenheit, auch bedingt durch viele Strafzeiten oder weil der Puck immer wieder bei den vielfach im Wege stehenden Unparteiischen hängen blieb. Aber der IEC war das klar bessere Team und erarbeitete sich gleich zu Beginn zwei Konterchancen. Auf Zuspiel von Jason Jaspers scheiterte Luigi Caporusso allerdings an Benjamin Meisner (24.), wenig später „übersah“ Chad Bassen Brad Ross und schoss selbst, doch er verfehlte das Gehäuse.

Aber dann gelang den Waldstädter doch die Führung. Nach einem schönen Überzahlangriff markierte Boris Blank das 2:1 für den IEC (25.). Danach drohte es eng zu werden, weil es kuriose Strafen gab und Iserlohn phasenweise mit zwei Feldspielern weniger auf dem Eis stand. Höchst umstritten war vor allem die Zehn-Minuten-Strafe gegen Bobby Raymond. Denn der schob auf der Strafbank stehend den „Türsteher“ zur Seite, weil dieser die Tür nicht öffnete. Aber erst 100 Sekunden später gab es die Strafe, auf Zuruf der Ordnungskraft!

Brad Ross schießt über das leere Panther-Tor

Auch interessant

Die Sauerländer ließen sich nicht aus dem Rhythmus bringen und retteten die Führung in die Pause. Von Augsburg ging nur wenig Gefahr aus, die einzige nennenswerte Chance erspielte sich Jonathan Matsumoto, der aber bei Überzahl knapp verzog (34.). Als Tabellenführer gingen die Roosters in die zweite Pause, weil Berlin in Ingolstadt nicht in Führung lag.

Als schließlich Petersen traf, weil Connolly nach cleverem Scheibengewinn einfach für den von hinten heranstürmenden Torjäger liegen gelassen hatte, nahm der Sieg Konturen an (45.), den Ross mit seiner Riesenchance vergab, als er das leere Tor verfehlte (49.).

Statt dessen schlug Augsburg gnadenlos zu. Ein verdeckter Schuss von Andrew LeBlanc fand seinen Weg durch das Gewühl ins Netz (52.), 128 Sekunden später, unterbrochen von einer IEC-Auszeit, gelang Alexander Weiß trotz heftiger Proteste der Iserlohner der Ausgleich. Und es wurde noch bitterer, als ein weiterer Distanzschuss von Braden Lamb zwei Minuten vor dem Ende beim in dieser Szene unglücklich aussehenden Pickard einschlug. Die ärgerliche und unnötige Niederlage war perfekt, die Chance verspielt. morgen gegen Ingolstadt Spitzenreiter zu werden.