Iserlohn. Roosters-Trainer Jari Pasanen übt trotz des Sieges beim Tabellenführer Düsseldorfer EG viel Kritik. Lob gibt es für Pickard, Hamill und York.
Es war der zehnte Sieg der Roosters gegen Düsseldorf in der DEL. Nach Berlin triumphierten die Sauerländer innerhalb von nur sieben Tagen das zweite Mal bei einem Spitzenreiter der Liga. Und zwischendurch fertigte man noch die hochgehandelten Hamburg Freezers ab.
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Und das – trotz weiterhin zahlreicher Ausfälle - auf eine erneut beeindruckende Art und Weise, die selbst Außenstehenden nicht mehr verborgen bleibt. Gab sich beim Berlin-Gastspiel Ex-Nationaltrainer Hans Zach voll des Lobes, waren es in Düsseldorf die früheren Bundesliga-Stars Andreas Niederberger und Dieter Hegen, die sich überrascht von der Stärke und der Konstanz der Iserlohn Roosters zeigten. Wer dann beim Tabellenführer einen zweimaligen Ausgleich wegsteckt, durch taktische Variabilität im Schlussdrittel die Partie wieder an sich reißt und den entscheidenden Treffer markiert verfügt doch über wesentliche Attribute, die eine Spitzenmannschaft ausmachen, oder?
Pasanen verweist auf hohe Roosters-Fehlerquote
„Nein“, lautet die sehr deutliche Antwort von Roosters-Trainer Jari Pasanen. „Wir verlieren wieder nach einer Zwei-Tore-Führung unsere Linie. Die Spannung war raus. Das passiert einer Spitzenmannschaft nicht“; so die Begründung des Finnen. Ebenso verweist er auf die hohe Fehlerquote. „Eine Spitzenmannschaft macht nicht solche Fehler wie wir im zweiten Drittel. Manch einer entwickelt plötzlich taktisch ganz eigene Ideen und dann passt der Rest nicht mehr“, untermauert Pasanen seine Sicht der Dinge. Nach dem zweiten Drittel fand der 51-Jährige deutliche Worte in Richtung des Teams. „Es gab Ärger vom Trainer. Er hat uns gesagt, wie wir spielen müssen“, bestätigte Stürmer Boris Blank direkt im Anschluss an das 5:3.
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Der IEC rangiert punktgleich mit der um einen Treffer in der Tordifferenz besseren DEG auf Rang zwei in der Tabelle, nur zwei Zähler hinter Spitzenreiter Berlin. Trotzdem - von Euphorie ist angesichts der internen Kritik im Lager der Roosters keine Spur. Dennoch lässt Boris Blank auch durchblicken, dass der momentane sportliche Erfolg den Cracks Lust auf mehr macht. „Düsseldorf ist Erster, da wollten wir auch hin. Und dann dort oben bleiben.“
Roosters-Torhüter Pickard als Erfolgsgarant
Dass die Düsseldorfer EG zwölf der letzten dreizehn Partien gewonnen hatte, war laut Jari Pasanen die Hauptmotivation der Spieler am Rhein. Die Serie sollte endlich ein Ende finden. Was auch funktionierte. „Ich freue mich für unsere Fans, dass wir gewonnen haben“.
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Torhüter Chet Pickard war im „ISS-Dome“ ein Garant für den Erfolg. Top in Form verhinderte er ein ums andere Mal den Rückstand gegen die DEG. Neuzugang Zach Hamill attestierte Pasanen „sein bisher bestes Spiel“. Und das ausgerechnet Mike York der Siegtreffer gelang, war auch kein Zufallsprodukt. „Er wusste, wo er zu stehen hat“, freute sich Pasanen über den „richtigen Riecher“ seines Kapitäns. Schlussendlich auch wieder ein Attribut einer Spitzenmannschaft, oder?