Nürnberg. Die Iserlohn Roosters kassieren bei den Nürnberg Ice Tigers eine 3:9-Pleite. Besonders im Mittelabschnitt zeigten die Gäste eine schwache Vorstellung.
Schöne Bescherung! In Nürnberg, wo es zwar in den letzten Jahren nicht allzu oft erfolgreich aber immer spannend war, bezogen die Roosters eine desaströse Schlappe. Ein völlig verkorkstes zweites Drittel entschied die Partie frühzeitig, und am Ende konnten die indisponierten Sauerländer froh sein, nicht zweistellig verloren zu haben. Der Blick nach ganz oben hat sich damit erst einmal erledigt. Nürnberg Ice Tigers - Iserlohn Roosters 9:3 (1:0, 5:2, 3:1).
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Der schwarze Tag an der Noris war im ersten Durchgang nicht absehbar, denn das verlief ausgeglichen und sah die Gäste phasenweise sogar im Vorteil. Beide Mannschaft brauchten eine Weile, um ihren Rhythmus zu finden. Das Spiel wirkte zerfahren und lebte von der kämpferischen Note. Dass die Gäste ein Chancenplus verbuchten, lag nicht zuletzt an zwei Überzahlsituationen. Aber nur in der ersten wurde es durch Périard gefährlich (5.). Es folgten noch Möglichkeiten für Dupont und York, aber dann passierte lange nichts.
Erst zum Drittelende wurde es wieder munterer, doch dass die Ice Tigers jubeln durften, hatten sie auch einem unfreiwilligen Assist von Schiedsrichter Winnekens zu verdanken. Von dessen Schlittschuh prallte die Scheibe genau vor Reinprechts Schläger. Der bediente Reimer, Pickard parierte, aber zum Nachschuss stand Reinprecht wieder goldrichtig.
Pickard sieht bei 0:3 schlecht aus
Ärgerlich, aber noch kein Beinbruch, und weil die Nürnberger in letzter Zeit regelmäßig zu schwächeren Mitteldritteln neigten, sollte sich das noch richten lassen. Der Auftakt geriet vielversprechend mit Hamills Großchance, doch mit dem ersten Powerplay der Hausherren nahm das Unheil seinen Lauf. Reimer besorgte das 2:0, und dieser Treffer beflügelte die Ice Tigers enorm, die fortan klar dominierten.
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Beim 0:3 sah Chet Pickard ausgesprochen unglücklich aus. Zunächst wehrte er die Scheibe nach Oblingers Schuss schlecht ab und machte dann auch bei Möchels Schuss auf die Tormitte keine gute Figur. Trainer Jari Pasanen reagierte sofort und schickte Mathias Lange zwischen die Pfosten, was wohl auch als Zeichen an die Mannschaft gewertet werden durfte, endlich aufzuwachen. Doch die Roosters hatten völlig den Faden verloren, es ging gar nichts.
Roosters zeigen miserablen Mittelabschnitt
Für 45 Sekunden besaßen sie doppelte Überzahl, die nichts einbrachte, und als sie immer noch einen Mann mehr auf dem Eis hatten, ließen sie sich auskontern und kassierten das vierte Tor durch Steckel. Danach brachen alle Dämme, und Pföderl sowie Segal machten das halbe Dutzend voll. Ein Debakel schien sich nun anzubahnen, ehe die Roosters gegen Drittelende endlich wieder ein Lebenszeichen schickten.
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Nürnberg war gedanklich wohl schon der Kabine, verteidigte nicht mehr allzu konsequent, und das nutzte Nick Petersen zum ersten Iserlohner Treffer. Und eine Sekunde vor Drittelende verkürzte Ryan Button weiter, was aber erst nach Studium des Videobeweises klar war. 2:6 - das sah freundlicher aus, doch nach diesem Mittelabschnitt bestand kein Grund zur Zuversicht.
Gewiss bemühten sich die Gäste um Besserung zu Beginn des Schlussdurchgangs, aber der nächste Tiefschlag folgte schnell. Michel Périard wurde von Oblinger gegen die Bande gecheckt, blieb benommen liegen und musste in die Kabine geleitet werden. Danach wurde es hitziger, und in einer Auszeit mahnte Pasanen seine Schützlinge, jetzt nicht noch große Strafen zu kassieren. Spätestens nach dem 7:2 durch Heatley sehnten die Iserlohner das Ende herbei. Dass Brad Ross nach einmal traf, änderte nichts daran, dass nicht einmal die Schadensbegrenzung gelang. Steckel und Segal rundeten die Abfuhr der Sauerländer ab, die schon lange nicht mehr solche Prügel bezogen. (we)