Iserlohn. . Eishockey-Bundesligist Iserlohn Roosters trauert nach dem Playoff-Aus gegen Titelverteidiger ERC Ingolstadt der verpassten Möglichkeit hinterher.

Zum I-Tüpfelchen hat es nicht gereicht! Dabei standen die Roosters dicht davor, und es wäre einfach zu schön gewesen: Play-off-Halbfinale gegen die Düsseldorfer EG verbunden mit einer enormen öffentlichen Aufmerksamkeit. Aber statt dessen steht nun das ernüchternde 1:6 im siebten, alles entscheidenden Spiel gegen Meister Ingolstadt zu Buche.

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Für eine Weile rückt da die Freude über eine starke Saison und eine packenden Play-off-Viertelfinal-Serie in den Hintergrund. Die Enttäuschung ist momentan riesig. Katerstimmung. Da war der freundliche Applaus der rund 350 mitgereisten Fans, von denen etliche auch lange nach Spielende beim Einstieg in den Bus Trost spendeten, nur wenig Balsam auf die Wunden.

„Denn wir waren definitiv nicht schlechter“, wiederholt Manager Karsten Mende seine Einschätzung und spricht von einer großen Niedergeschlagenheit. „Das müssen wir jetzt erst einmal richtig sacken lassen. Auf der Rückfahrt hatte jedenfalls niemand ein glückliches Gesicht. Denn in fünf Spielen waren wir besser.“

„Die Verletzungen haben eine große Rolle gespielt“

Und trotzdem reichte es nicht. Warum? „Im Endeffekt haben wohl die Verletzungen eine große Rolle gespielt“, nennt Mende einen ganz entscheidenden Aspekt und fügt die Ausfälle von Torhüter Mathias Lange (Innenband- und Meniskusanriss) sowie Torjäger Nick Petersen (Gehirnerschütterung) ebenso an wie andere Blessuren. Boris Blank beispielsweise litt unter Kopfschmerzen, Chad Bassen hatte sich einen grippalen Infekt eingehandelt. „Solche Probleme hatte Ingolstadt nicht.“ Und es habe zudem an Kleinigkeiten gelegen.

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Dabei war die Zuversicht sehr groß. Mende zieht einen Vergleich mit dem Viertelfinale vor einem Jahr gegen Hamburg. „Gegen die Freezers hat man auf das Weiterkommen gehofft, gegen Ingolstadt haben wir fest daran geglaubt.“ Und bei einem Halbfinale gegen die DEG „wäre es möglicherweise sogar noch weiter gegangen“, sagt Mende mit Hinweis auf die drei deutlichen Hauptrundensiege gegen den alten Westrivalen (8:0, 8:1, 6:3).

„Das ist alles so ärgerlich. Die Enttäuschung sitzt tief, und es ist sehr schwierig damit umzugehen“, stößt Trainer Jari Pasanen, der wegen einer Erkältung noch immer stark angeschlagen ist („Ich dachte beim Spiel, dass ich umfalle.“), ins gleiche Horn. „Dabei war die Saison doch richtig gut. Jeder hat sein Bestes gegeben. Wir haben teilweise grandios gespielt. Harte Arbeit war unser Motto.“ Suboptimal sei vor allem in dieser entscheidenden Phase die Verletzung von Schlussmann Mathias Lange gewesen, „der eine hervorragende Saison gespielt hat.“ Einen Schuldigen für das 1:6 macht er nicht aus. „Jeder hat das Beste gegeben.“ Und es spiele schlussendlich keine besondere Rolle, ob man 0:1 oder 0:12 verliere. „Wir haben die Serie mit 3:4 verloren“, zählt für ihn, dass man dem Halbfinale so nah war und dem Titelverteidiger knapp unterlegen sei. Ärgerlich.

Saisonabschlussfeier am Freitag in der Parkhalle

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Trotz der großen Enttäuschung versäumt es auch Karsten Mende natürlich nicht, das Geleistete herauszustellen: „Es war dennoch eine tolle Saison.“ Ein Grund dafür: „Wir waren diesmal tiefer besetzt.“ Angesprochen auf die Zielsetzung für die neue Serie kommt von ihm spontan: „Das Halbfinale!“ Um diese Aussage natürlich sofort als lockeren Spruch abzutun. Denn man könne nicht erwarten, Klubs wie Nürnberg, Wolfsburg, Köln oder Berlin erneut hinter sich zu lassen. Genauso sieht es Jari Pasanen, es sei sehr wohl fraglich, ob sich eine solche Saison wiederholen lasse. Aber ab sofort werde wieder hart dafür gearbeitet, an Freizeit sei jedenfalls noch nicht zu denken.

Den Fans bietet sich noch in dieser Woche die Gelegenheit, vom erfolgreichen Team Abschied zu nehmen. Denn am Freitag findet ab 20 Uhr in der Parkhalle auf der Alexanderhöhe die Saisonabschlussfeier statt, Einlass ist um 19.30 Uhr. Das Programm wird derzeit zusammengestellt.