Iserlohn. „Und am Dienstag schmeißen wir euch raus“, sangen die Iserlohner Fans nach dem 6:2 gegen den amtierenden Deutschen Meister ERC Ingolstadt.

Das Eishockey-Spektakel, welches sich die Iserlohn Roosters mit dem ERC Ingolstadt liefern, geht in die finale Fortsetzung. Am Dienstagabend entscheidet sich beim amtierenden deutschen Meister, wer in das Halbfinale der Play-offs der Deutschen Eishockey Liga gegen Hamburg oder Düsseldorf einzieht. Durch ein nie gefährdetes 6:2 im sechsten Aufeinandertreffen glichen die Sauerländer in der Serie best of 7 zum 3:3 aus und erzwangen das Finale.

Exakt eine Minute und 18 Sekunden waren in der mit 4967 Zuschauern natürlich ausverkauften Eishalle am Seilersee gespielt, als zum ersten Mal ein Jubelorkan über die Tribünen fegte. Am langen Pfosten hatte Chris Connolly genau auf diesen Pass gelauert – und drückte ihn schließlich souverän zur 1:0-Führung der Gastgeber über die Linie. Ein Auftakt nach Maß, so, wie ihn sich die Sauerländer gewünscht hatten.

Vier Tore im zweiten Drittel für die Roosters

Die erste positive Nachricht für sie gab es allerdings bereits vor der Partie, als Torwart Mathias Lange sein Okay für einen Einsatz mitteilte. Stürmer Nick Petersen setzte hingegen weiterhin aus. Lange hatte in den beiden vorherigen Spielen gegen Ingolstadt verletzt gefehlt, so dass Daniar Dshunussow zwischen die Pfosten musste. Weil er zu Saisonbeginn einen Bandscheibenvorfall erlitt und sich mühsam zurück kämpfen musste, fehlt dem 27-Jährigen aber sichtbar die Spielpraxis. Langes Rückkehr – ein Plus für die Roosters, zumal in den bisherigen Begegnungen auf der Gegenseite Timo Pielmeier ein überragender Rückhalt für die Bayern war. Und Pielmeier knüpfte an diese Leistungen auch in Iserlohn erneut an. Fünf Minuten spielten die Roosters im ersten Drittel zum Beispiel am Stück in Überzahl – ohne nennenswertes Ergebnis.

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Für Aufregung sorgten gut eine Minute vor der ersten Drittelpause dann die Schiedsrichter, die Derek Whitmore auf die Strafbank schickten, obwohl dieser einen Faustschlag von Jared Ross kassiert hatte. Eine Entscheidung mit Nachwirkung: Denn nach 30 Sekunden im zweiten Drittel erzielte Patrick Hager in der Überzahl den Ausgleich zum 1:1 für die Ingolstädter.

Doch die Roosters ließen sich davon nicht beeindrucken. Alex Foster stellte in der 26. Minute die Führung wieder her und Chris Connolly erhöhte in der 31. Minute sogar auf 3:1. In Überzahl hatte ausgerechnet Pielmeier den Puck hinter seinem Tor leichtsinnig an Boris Blank verloren. Als Dylan Wruck zwei Minuten später zum 4:1 traf, ließ sich der ERC-Goalie entnervt auswechseln und der unerfahrene Marco Eisenhut ging zwischen die Pfosten des amtierenden deutschen Meisters. Unmittelbar nach Wiederbeginn des Spiels kam die Scheibe zu Roosters-Verteidiger Colten Teubert und der hielt einfach drauf. Von der Mittellinie, durch die Beinschoner des Torwarts – zum 5:1 (33.).

Am Dienstag ist der Auswärtssieg für die Roosters Pflicht

„Und am Dienstag schmeißen wir euch raus“, sangen die Fans auf der Tribüne bereits zu diesem Zeitpunkt vom Glück des zum Greifen nahen Serienausgleichs beseelt. Und auch Ryan MacMurchys Treffer zum 2:5 (48.) änderte daran nichts. Die Gäste blieben chancenlos und glänzten lediglich durch viele Zeitstrafen. Brodie Dupont nutzte eine Überzahl schließlich zum 6:2 (56.). Zweimal bei nun drei Reisen nach Bayern waren die Roosters bereits nah dran am Auswärtssieg in Ingolstadt – am Dienstag ist er Pflicht.