Mannheim. . Die Iserlohn Roosters haben im Auswärtsspiel in Mannheim den Start verschlafen, aber Moral gezeigt. Die Entscheidung fiel erst kurz vor Schluss.
Eine Überraschung beim Tabellenführer war durchaus drin. Denn die Roosters hatten in Mannheim nach einem Fehlstart Moral bewiesen, den Zwei-Tore-Rückstand im Mitteldrittel egalisiert und sich sogar die Chancen zur Führung erspielt. Am Ende traten sie dann allerdings doch die Heimreise mit leeren Händen an.
Adler Mannheim - Iserlohn Roosters 4:2 (1:0, 1:2, 2:0). In den ersten 26 Minuten brachten die Sauerländer jedoch nahezu nichts zustande. Ganze drei Schüsse feuerten sie im ersten Drittel ab, Mannheim schoss in dieser Phase 13mal. Doch die Adler trafen trotz ihrer drückenden Überlegenheit nur einmal. Und das zudem noch in Unterzahl. Mit einer Bogenlampe lupfte Ronny Arendt die Scheibe beim Befreiungsversuch aus dem MERC-Verteidigungsdrittel und sorgte damit beim IEC für reichlich Verwirrung. Denn Keeper Mathias Lange zögerte beim Hinauslaufen, seine Mitspieler attackierten Frank Mauer ebenfalls nicht, und der überwand den IEC-Schlussmann auf dessen Stockhandseite, da sah Lange nicht gut aus (11.).
Aber fast wäre den Gästen in dieser Überzahlphase noch der schnelle Ausgleich gelungen, doch Nick Petersen scheiterte an Schlussmann Dennis Endras (12.). Die klaren Chancen erspielten sich aber die Kurpfälzer, so durch Mirko Höfflin gleich in der Anfangsphase (3.), durch Jamie Tardif (7.) und durch Andrew Joudrey, der allerdings im Abseits gestanden hatte (14.). Von den Gästen war unterdessen bis dahin praktisch nichts zu sehen gewesen, und das setzte sich auch zu Beginn des zweiten Abschnitts fort.
Chancenplus für Mannheim
Mit Folgen. Denn ein Ex-Iserlohner erzielte schon kurz nach Wiederbeginn das 2:0. Bobby Raymond traf mit einem Schuss aus dem Handgelenk, Lange war die Sicht verdeckt (24.). Zwei Minuten später schickte dann Petersen, der bis dahin auffälligste Iserlohner, ein Roosters-Lebenszeichen und zwang Endras zu einer Glanztat. Das war der Weckruf für die Sauerländer. Fortan befanden sie sich im Spiel und kamen zum Anschlusstor. Vorausgegangen war ein schlechter Ullmann-Pass, der seinen Mitspieler Steven Wagner von hinten anschoss. Marko Friedrich reagierte blitzschnell, lief auf Endras zu und löffelte die Scheibe über die Fanghand des Goalies hinweg ins Tor (27.).
Jetzt lief es besser bei den Waldstädtern, aber das Chancenplus blieb bei den Adlern. Jon Rheault vergab jedoch beim Powerplay (30.), Matthias Plachta scheiterte an Lange, der mit der Fanghand klärte (36.). Wenig später sah er dann, wie Chad Bassen nach einem Abstimmungsfehler wie ein „heißes Messer durch die Butter“ zwischen Sinan Akdag und Danny Richmond hindurch stieß und zum 2:2 vollendete (38.). Mit Beginn des Schlussabschnitts war das Match wieder offen - nun sogar mit Chancen auf eine Iserlohner Führung.
Kink machte alles klar
Doch in Überzahl scheiterte Jonas Liwing an Endras’ Schoner (50.), danach besaßen Petersen und Dylan Wruck zwei Überzahlchancen (52.). Da agierten die Gastgeber effektiver, als Lange bei einem Distanzschuss von Wagner die Sicht genommen war - 3:2 (53.).
Aber das Match blieb offen. Doch als Wruck nach einem Check gegen den Kopf von Nicolai Goc eine Spieldauerdisziplinarstrafe aufgebrummt bekam (55.), war ein Powerplay-Vorteil dahin, stattdessen gab es wenig später über vier Minuten Unterzahl. Erst in den letzten 30 Sekunden konnte der IEC komplettieren. Aber zum Ausgleich langte es nicht mehr. Stattdessen machte Kink 3,4 Sekunden vor dem Ende mit seinem Treffer ins leere Tor alles klar.