Iserlohn. . Dem Sieg gegen Hamburg folgte am Freitagabend ein weiterer Erfolg gegen ein Topteam. Gegen Wolfsburg gewann das Team von Trainer Pasanen mit 6:1.
Die Roosters haben die kleine Talsohle durchschritten - und das eindrucksvoll. Denn nach dem überzeugenden 4:1-Heimsieg gegen Hamburg am Dienstag bezwangen sie nun mit Wolfsburg ein weiteres Topteam und legten dabei sogar noch eine Schüppe drauf. Dieser Erfolg fiel auch in der Höhe verdient aus, denn der IEC bot eine restlos überzeugende kampf- und spielstarke Mannschaftsleistung, basierend auf einer konzentrierten Defensivarbeit mit wieder nur einem Gegentor, aber auch dank seiner Offensivqualitäten.
Iserlohn Roosters – EHC Grizzly Adams Wolfsburg 6:1 (2:1, 3:0, 1:0)
Dass die Roosters nahezu in Bestbesetzung angetreten waren, spielte ihnen angesichts dieser harten Nuss natürlich in die Karten. Chad Bassen (verletzt) und Mike York (krank), die am Donnerstag noch auf der Kippe gestanden hatten, meldeten sich einsatzbereit. Das erste Drittel begann temporeich und sehr turbulent. Wolfsburg zeigte erwartungsgemäß schnelles Hockey, aber Iserlohn versteckte sich nicht und suchte immer wieder den Abschluss. Die erste IEC-Überzahlchance brachte allerdings gleich die kalte Dusche. Denn Sean Sullivan ließ an der offensiven blauen Linie beim Versuch, die Überzahlformation aufzubauen, die Scheibe durchrutschten und konnte Marco Rosa dann auch nicht mehr aufhalten. Der Grizzly-Stürmer verwandelte seinen Unterzahlkonter eiskalt zur Gäste-Führung (5.).
Aber die Roosters antworteten postwendend als noch ein zweiter Wolfsburger in die Kühlbox musste. Sullivan bügelte seinen Patzer nur 77 Sekunden später mit einem Schlagschuss aus. Fast hätte Brooks Macek sofort im Anschluss das 3:1 erzielt, aber er scheiterte an Sebastian Vogl. Wolfsburg zeigte zunächst weiterhin seine Klasse mit gefährlichem Angriffsspiel, fand aber auch bei Überzahl nicht den Weg ins Tor, denn der IEC zeigte ein exzellentes Penalty-Killing. Fünfmal agierten die Waldstädter in Unterzahl, fünfmal hielten sie sich schadlos. So auch kurz vor der Pause, als aus einem gerade beendeten Unterzahlspiel sogar das 3:1 fiel. Macek war zweimal an Vogl gescheitert, aber das konsequente Nachsetzen hatte Erfolg, Brent Raedeke netzte ein, als Vogl seinen Schläger verloren hatte.
Drei Mal erfolgreich bei Unterzahl
Nach dem Wechsel blieb das Match auf hohem Niveau und temporeich mit immer stärker werdenden Roosters, die sich zielstrebig und sicher aus dem eigenen Drittel lösten und mit überzeugenden Angriffen in die gegnerische Zone vorstießen. Zunächst verpasste Derek Whitmore aus bester Schussposition (24.), doch drei Minuten danach durfte der Stürmer dann jubeln. Chris Connolly bediente ihn maßgenau in zentraler Position – ein starkes Powerplay war mit dem 3:1 abgeschlossen worden (28.). Nicht einmal zwei Minuten später konnte dann der Vorlagengeber selbst ein Tor feiern. Zum dritten Mal war der IEC bei Überzahl erfolgreich und erneut nach energischem Nachsetzen, diesmal von Macek, der selbst zuvor vergeben hatte. Der Treffer zeigte bei den Gästen, die sich über einige Hinausstellungen beschwerten, Wirkung.
Die Roosters agierten weiter sehr scheibensicher und kombinationsfreudig. Und sie konnten schon bald das fünfte Tor bejubeln, diesmal durch Dylan Wruck (33.). Aber der Löwenanteil an diesen 5:1 ging auf das Konto des unwiderstehlich durch die Wolfsburger Reihen tanzenden Nick Petersen (33.).
Das war mehr als die Vorentscheidung, zumal die Iserlohner weiterhin konzentriert und diszipliniert zu Werke gingen, flüssig kombinierten, während von Wolfsburg nicht mehr die Leistung aus Abschnitt eins abgerufen wurde. Die Sauerländer hatten diesem Gegner deutlich sichtbar den Zahn gezogen, ließen aber nicht locker und wurden noch mit einem weiteren Tor belohnt. Dies gelang dem starken Bassen, der Vogl im Tor seines Ex-Klubs tunnelte (53.).
„Oh, wie ist das schön!“, jubelten die begeisterten Fans in der letzten Minute nach einem aus Iserlohner Sicht tollen Eishockeyabend, an dessen Ende sich die Blau/Weißen auf den vierten Tabellenplatz vorgespielt hatten.