Iserlohn. 2:0, 3:2 und am Ende doch nur ein 3:5: Die Iserlohn Roosters kassierten in ihrem Heimspiel am 21. Spieltag der DEL gegen Ingolstadt eine ärgerliche, weil unnötige Niederlage. Besonders Gioalie Mathias Lange machte am Ende eine unglückliche Figur.

Ein paar Fans sangen die üblichen Treueschwüre, aber die Mehrzahl strebte gestern Abend bereits kurz vor der Schlusssirene hinaus aus der Eishalle am Seilersee. Mit 3:5 verloren die Iserlohn Roosters gegen den ERC Ingolstadt – und sind seit nunmehr drei Spielen in Folge ohne Sieg in der Deutschen Eishockey Liga. Diese Pleite allerdings war unnötig, war eine Art nachträgliches Geschenk an die Gäste zur deutschen Meisterschaft.

Ein kollektives Raunen ging in der 26. Minute durch die Halle. Seit einigen Sekunden bereits spielten die Roosters in Unterzahl, weil Brooks Macek eine Zeitstrafe wegen eines Checks an der Bande aufgebrummt bekommen hatte. Eine fragwürdige, eine harte Entscheidung der Schiedsrichter war das gewesen. Doch nun, nach einem eher harmlosen Zweikampf, einem kleinen Rempler, spitzte sich die Lage bedrohlich zu. Denn Brent Raedeke kurvte plötzlich ohne Schläger über das Eis – und versuchte, die Ingolstädter durch Körpereinsatz im wahrsten Sinne des Wortes zu irritieren.

2:0 lagen die Sauerländer zu diesem Zeitpunkt in Führung. Brodie Dupont hatte bereits in der 4. Minute das schnelle Tor zum 1:0 erzielt, Sean Sullivan in der 15. Minute zum 2:0 erhöht. Bereits nach diesem Treffer stöhnte die Eishalle auf, aber vor purem Glück. Denn nur Sekunden später wäre auch die dritte Überzahl-Situation ohne Ertrag beendet gewesen.

Als Raedeke jedoch ohne Schläger über das Eis glitt, wussten die Zuschauer, dass diese Situation heikel wird. Und dass sie das Potenzial besitzt, der bisdato von den Sauerländern überlegen geführten Partie gegen den amtierenden deutschen Meister eine neue Wendung zu geben. So kam es.

Ingolstadt bekommt nach 1:2 neuen Schwung

Fast von der blauen Linie traf Aaron Brocklehurst zum 1:2-Anschlusstreffer – und die Bayern nutzten den Schwung für eine Leistungssteigerung. Den Ausgleich zum 2:2 erzielten sie jedoch nur dank großzügiger Unterstützung der Gastgeber. In Überzahl verloren die Roosters die Scheibe im ERC-Drittel – und wurden im Expresstempo ausgekontert (37.). Jared Ross vollendete einen Sololauf nervenstark.

Es mutete zwar fast wie eine irre Ironie des Schicksals an, aber dafür dass die Hoffnung nach Raedekes Schläger-Verlust kurz zurückkehrte, sorgte ausgerechnet – Brent Raedeke. In der 45. Minute traf er zur erneuten 3:2-Führung der Gastgeber.

Es folgte, wie so oft, eine dramatische Schlussphase. Weil die Roosters beste Chancen sowie einen Penalty durch Derek Whitmore vergaben, blieb Ingolstadt gefährlich. Und glich durch Petr Taticek wieder aus (53.). Die Schleife um die verschenkten Punkte banden die Iserlohner in den letzten Minuten der Partie, besonders als Goalie Mathias Lange einen Schuss nicht festhalten und nur nach vorne abwehren konnte – und Thomas Greilinger zum 3:4 abstaubte. Das 3:5 durch erneut MacMurchy in der 60. Minute ins leere Tor? Diente nur der Statistik.