Iserlohn. . Die Roosters hatten den Sieg gegen den Tabellenführer Mannheim vor Augen, zweimal lagen sie mit zwei Treffern vorn. Doch sie versäumten es, den Sack zuzumachen, konnten schließlich dem enormen Druck der Adler Mannheim nicht standhalten und verloren 3:4.
Die Iserlohn Roosters gaben eine ordentliche Antwort auf das 1:8-Debakel in München. Sie unterlagen dem Tabellenführer Adler Mannheim mit 3:4 (2:1, 1:0, 0:2) nach Verlängerung. Die wichtigste Personalie gab es vor Spielbeginn: Mathias Lange konnte im Tor stehen. Dafür, aber auch wegen seiner Vertragsverlängerung, bekam er reichlich Applaus. Den gab es auch für einen Debütanten: Erstmals stand Keeper Daniar Dshunussow nach seiner Bandscheiben-OP im Kader. Unterdessen fehlten weiterhin der verletzte Jeff Giuliano und der „überzählige“ Collin Danielsmeier.
Verheißungsvoller Roosters-Auftakt nach viereinhalb Minuten
Konzentriert und mit viel Augenmerk auf die eigene Defensive gingen die Roosters mit neuformierten Reihen zu Werke. Bereits der zweite Schuss saß. Derek Whitmore hatte sich energisch durchgesetzt, wechselte hinter dem Adler-Tor die Seite und bediente den vor dem Kasten stehenden Alex Foster – 1:0 nach viereinhalb Minuten, das war ein verheißungsvoller Auftakt. Das 2:0 hatte Sean Sullivan auf dem Schläger. Nach einem Klassepass von Nick Petersen steuerte er allein auf Dennis Endras zu, scheiterte aber am Goalie (10.), ebenso wie Petersen mit toller Direktabnahme. Doch wenig später durften die Iserlohner erneut jubeln, aus kurzer Distanz netzte Marko Friedrich ein und erzielte damit seinen zweiten Treffer des Wochenendes (15.). Es sah gut für die Hausherren aus, die allerdings ein Manko offenbarten: Beim Überzahlspiel hakte es gegen allerdings auch konsequent verteidigende Gäste. Viermal bekam der IEC im ersten Durchgang Überzahl, einmal für 59 Sekunden sogar mit zwei Spielern mehr. Doch ein erfolgreicher Abschluss gelang nicht. Das sollte sich rächen. Denn 26 Sekunden vor der Pause nutzte Martin Buchwieser eine der wenigen Unaufmerksamkeiten.
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Der Beginn des Mittelabschnitt sah einen anfangs etwas „chaotisch“ agierenden IEC. Die Sauerländer taten sich unter den Augen von Fußball-Weltmeister und BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller schwer, ein geordnetes Spiel aufzubauen und hatten Glück, dass Glen Metropolit nicht zum Abschluss für die Mannheimer kam, bei denen sich Heißsporn Jochen Hecht bis zu seiner Verletzung zum „Publikumsliebling“ entwickelte. Erst der sechste Powerplayversuch brachte dann endlich ein Tor für die Hausherren. Nachdem Sullivan die Scheibe an der offensiven blauen Linie abgefangen hatte, möglicherweise nicht regelkonform, bediente er Mike York, dem das 3:1 gelang (30.). Der Kapitän hatte sogar das vierte Tor vor Augen, bekam den Puck aber nicht unter Kontrolle. Eng drohte es bei der ersten Unterzahl zu werden, doch das Pasanen-Team zeigte ein starkes Penalty-Killing.
Simon Akdag sicherte den Adlern den Zusatzpunkt
Das dritte Drittel begann mit einem weiteren, abermals erfolglosen Iserlohner Powerplay. Und als die Gäste nach toller Kombination durch Jon Rheaults Schuss aus der Kurzdistanz trafen, zeichnete sich ein spannender Schlussdurchgang ab. Mannheim machte unglaublich Druck, Lange stand unter Dauerbeschuss. Der IEC kam nur zu wenigen Konterchancen, die beste durch Brooks Macek, der nach eigener Vorlage den Pfosten traf (47.). Das temporeiche Match nahm noch weiter Fahrt auf, Mannheim zog die Schlinge immer enger zu – Belagerungszustand im IEC-Verteidigungsdrittel mit verbissenen Zweikämpfen, die in der Mehrzahl nun von den Adlern gewonnen wurden. Das spürten die Fans, die das aufopferungsvoll kämpfende Team anfeuerten, die aber regelrechte Angriffswellen der Gäste sahen, jedoch nur wenige Entlastungsangriffe. Diesem Druck war nicht standzuhalten. Und so schlug es fünf Minuten vor dem Ende ein, gegen Rheaults zweiten Streich war Lange chancenlos. Nun drohte im Adler-Angriffswirbel sogar die Nullnummer. Aber auch der Sieg war drin, u. a. durch Jonas Liwing oder bei Überzahl in der Schlussphase. Doch es blieb beim 3:3 - Overtime! Und in der sicherte Simon Akdag, dessen Schuss Whitmore nicht verhinderte, den Adlern den Zusatzpunkt.