Iserlohn. . Gegen Nürnberg gelang ihm eine Sekunde vor Ende des zweiten Drittels der wichtige 1:1-Ausgleich, beim Sieg in Augsburg steuerte er das zwischenzeitliche 3:0 bei. Ryan Button ist zwar Verteidiger der Roosters, aber er besitzt auch Offensivqualitäten.

Mit vier Treffern - allesamt in Überzahl - und sieben Beihilfen ist Ryan Button der IEC-Verteidiger mit den meisten Scorerpunkten, in der DEL liegt er auf Platz 14.

Aber der 23-Jährige, der für die Roosters bei seiner Verpflichtung auch eine Option für den Sturm sein sollte, möchte nicht allein die Lorbeeren für seine beiden letzten Tore ernten: „Natürlich ist das für einen Ve rteidiger nicht normal. Aber es war auch leicht an der Seite von Spielern wie Mike York oder Nick Petersen.“ In der Abwehr sieht sich der in Edmonton geborene Kanadier mit deutschem Pass gut aufgehoben. Diese Position hat er, von einigen Abstechern in den Sturm abgesehen, auch überwiegend gespielt.

Als Zweijähriger begann er mit dem Schlittschuhlaufen, mit vier Jahren ging es zum Eishockey. „Hockey, Hockey, Hockey“, beschreibt er seine frühe Leidenschaft, obwohl sein Vater Baseballspieler war und seine Mutter keinen Sport betrieb. „Sie wollte, dass ich ein Instrument lerne“, berichtet er. „Und da hat mein Vater gesagt: Der Eishockeyschläger ist sein Instrument.“ Damit war der Weg vorgegeben. „Aber ich wollte auch mal Gitarre spielen“, erzählt Button von einem kleinen Intermezzo.

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Nachdem er zunächst die Nachwuchsteams in seiner Heimat durchschritten hatte, ging es nach Prince Albert in die Junior-League, dreieinhalb Jahre danach folgte für eine halbe Saison der Wechsel nach Seattle, anschließend in die AHL. Für Providence Bruins und Texas bestritt er knapp 90 Spiele. Aber der ständige Wechsel zwischen AHL und ECHL behagte ihm nicht: „Ich habe nur aus dem Koffer gelebt.“ Daher reifte sein Entschluss, nach Europa zu wechseln, Deutschland war nicht die einzige Option. Doch als sein Manager Iserlohn vorschlug, entschied sich Button für die Roosters. Iserlohn? Der Ort war ihm nicht bekannt. „Köln, Berlin, Hamburg, das schon. Aber nicht Iserlohn.“

Der Wohlfühlfaktor

Doch wenn man mit ihm über seinen aktuellen Arbeitgeber spricht, gerät er ins Schwärmen und spricht dabei auch für seine kanadische Freundin, die sich ebenfalls sehr wohl fühlt. Er lobt die Organisation, das Trainerteam und dessen intensive Kommunikation mit den Spielern, die Stadt und das Umfeld. Und natürlich auch die Fans. Der Lärmpegel in der Eissporthalle hat ihn beeindruckt, die Atmosphäre gefällt ihm besser als in den großen, ohne Zweifel attraktiven Arenen. Ein Highlight war für den Abwehrspieler am Sonntag die Rückfahrt aus Augsburg mit dem Sonderzug. „Es ist toll zu sehen, wie intensiv die Fans hinter uns stehen“, sagte er nach der Premiere.

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Beeindruckt zeigt er sich auch, als er den Hinweis bekommt, dass in Wuppertal die „Eisenbahn“ an Schienen hängt. Warum der Hinweis auf Wuppertal? Das hat etwas mit seiner Vergangenheit zu tun. Denn er glaubt, dass seine Großeltern in der Stadt der Schwebebahn geboren wurden, dann in den frühen 1950er Jahren nach Kanada auswanderten und seine Mutter später für drei Jahre nach Deutschland zurückkehrte. „Eigentlich sollte ich es genau wissen“, räumt Ryan Button dieses Defizit ein, leitet aber seine Vermutung davon ab, dass seine Cousins in Wuppertal leben. Demnächst möchte er dorthin. Dann mit Deutschkenntnissen. Denn inzwischen lernt das Paar auch mittels Software die deutsche Sprache, „die aber nicht einfach ist.“

Button, der sich für Football und Baseball interessiert, aber auch Fußball mag, wenn um die Weltmeisterschaft gespielt wird, hofft, mit den Roosters endlich wieder Play-offs zu spielen. Das war ihm bislang erst zweimal möglich: „Ich will dem Team helfen, dass wir Spiele gewinnen. Es macht Spaß in dieser Truppe, wir haben zwar ein Niedrig-Etat-Team, aber ein sehr gutes. Und die Kameradschaft ist toll.“ Deshalb könnte sich Button, für den die Roosters ohnehin eine Option besitzen, vorstellen, auch in der kommenden Saison im IEC-Dress zu spielen - um weiterhin Tore zu verhindern, aber auch zu schießen.