Düsseldorf. . Zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte unterlagen die Rot-Gelben von der Düsseldorfer EG mit 0:8. Mit einer indiskutablen Leistung hatte das Team von Trainer Christof Kreutzer bei den Iserlohn Roosters keine Chance. Kreutzer: „Wir haben uns am Anfang das Leben selbst schwer gemacht.“

Enttäuscht und völlig frustriert schlitterten die DEG-Eishockeycracks gestern Abend nach einer indisponierten Leistung vom Eis am Iserlohner Seilersee. Und sind trotz der auch in der Höhe verdienten 0:8 (0:4, 0:3, 0:1)-Niederlage sogar noch mit einem blauen Auge davon gekommen. Ein Tor mehr, und die überforderten Rot-Gelben hätten die höchste DEL-Klatsche in der Vereinsgeschichte kassiert. Diese wurde nun zumindest nur eingestellt. Bereits in der vergangenen Saison gab es ein 0:8 – am 31. Januar in Nürnberg.

Drei schnelle Gegentore

„Wir haben uns am Anfang das Leben selbst schwer gemacht und wieder Strafzeiten kassiert. Das darf uns nicht mehr passieren. Nach einem 0:3 nach knapp zehn Minuten ist es dann schwer, sich zurückzukämpfen“, hatte DEG-Trainer Christof Kreutzer bereits am Freitagabend nach der knappen 2:3-Niederlage gegen Ingolstadt betont. Seine Mannschaft, bei der neben dem seit langem verletzten Angreifer Dominik Daxlberger (Muskelfaserriss am Hüftbeuger) gestern auch Stürmer Alexander Preibisch mit einer Erkältung und Verteidiger Jakub Ficenec mit Ischiasnerv-Beschwerden passen mussten, scheint aktuell jedoch nicht aus ihren Fehlern zu lernen.

Sechste Spielminute am Iserlohner Seilersee und Tim Conboy kassierte zwei Strafminuten wegen Beinstellen. Der 32-jährige US-Amerikaner braucht aber gar nicht erst Platz zu nehmen. Nach nur 13 Sekunden nutzten die Iserlohner das Powerplay. Derek Whitmore markierte frei vor dem Tor stehend das 1:0. Noch schlimmer: Im 81 Sekunden-Takt erhöhten Chad Bassen und Nicholas Petersen gar auf 3:0. DEG-Verteidiger Bernhard Ebner vertändelte im Aufbau an der Blauen Linie den Puck und der Iserlohner sagte Danke.

Christof Kreutzer traute seinen Augen nicht und nahm sogleich eine Auszeit. Zumindest konnten sich die Rot-Gelben nach der lautstarken Unterbrechung etwas stabilisieren, ehe sich kurz vor der ersten Drittelpause der zuvor noch unglückliche Lukas Lang auch noch dem Niveau seiner Vorderleute anpasste. Dem DEG-Torwart rutschte ein harmloser Schuss von Liwing aus kurzer Distanz durch die „Hosenträger“, der nach 17:13 Spielminuten sogleich seinen Arbeitsabend beendete. Christof Kreutzer schickte Nachwuchsmann Benedict Roßberg zwischen die Torstangen. Ein Warnsignal an die Mannschaft?

Aufgeben gehört zwar nicht in den Wortschatz des DEG-Teams und es bäumte sich Anfang des zweiten Drittels noch einmal auf. Doch nach dem 0:5 und dem zweiten Treffer von Petersen brachen alle Dämme.

Führungsspieler gesucht

Wo sind die Führungsspieler, die in den schwierigen Situationen ein Ausrufezeichen setzen? Gestern war kein Leistungsträger zu sehen, der mit einer Aktion die Wende einleiten wollte. Viel mehr wirkte die DEG völlig überfordert und kassierte folgerichtig das 0:6. Doch damit nicht genug. Die Roosters stellten noch vor der zweiten Pause das 7:0 her. So hoch hatte die DEG bereits am ersten Spieltag in Wolfsburg verloren.

„Ich verspreche, dass meine Mannschaft am Dienstag ein anderes Gesicht präsentieren wird“, betonte Trainer Christof Kreutzer. Denn degen die Nürnberg Ice Tigers kann sich das Team bereits morgen Abend (19.30 Uhr, Dome) mit einem Sieg rehabilitieren.

  • Das Spiel in der Statistik

Iserlohn Roosters – DEG 8:0 (4:0, 3:0, 1:0)

  • DEG: Lang (ab 17:11 Roßberg); Davis, Conboy; Daschner, Ebner; Mapes, Schiestel; Kreutzer, Collins, Dmitriev; Strodel, Turnbull, Davies; Martinsen, Olimb, Mondt; Fischbuch, Thiel.

  • Zuschauer: 3458.

  • Schiedsrichter: Haupt/Rohatsch (ESC Kempten/EV Lindau).

  • Tore: 1:0 (5:37) Whitmore (Macek, Foster/5-4-Überzahl), 2:0 (6:58) Bassen (Orendorz, Button), 3:0 (8:19) Petersen, 4:0 (17:11) Liwing (Raedeke, Petersen), 5:0 (25:19) Petersen (Sullivan, Button/5-4), 6:0 (36:52) Whitmore (Macek, Raedeke), 7:0 (38:49) Giuliano (Foster, Sullivan), 8:0 (51:32) Button (York, Petersen/5-3).

  • Strafminuten: IEC 8, DEG 18.

  • Beste DEG-Spieler: Keiner.