Düsseldorf. . Trotz der niedrigsten Trefferquote der DEL hält Christof Kreutzer, Coach der Düsseldorfer EG, auch gegen Krefeld und Wolfsburg an seinem System fest.
Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive Meisterschaften – die DEG hätte mit Sicherheit nichts dagegen, wenn diese Redewendung am Ende der Saison zu trifft. Denn der achtmalige Deutsche Eishockey-Meister kämpft nicht nur mit den Gegnern, sondern auch mit den eigenen Nerven. Nur 40 Tore in 18 Spielen erzielten die Rot-Gelben, dabei hat der Klub personell nicht den schlechtesten Angriff, aber die mit Abstand niedrigste Trefferquote der Liga. Dem Gegenüber steht jedoch die zweitbeste Verteidigung der DEL.
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Cheftrainer Christof Kreutzer sieht daher auch keine Notwendigkeit, sein System umzustellen: „Wir würden nur offensiver spielen, wenn wir keine Chancen hätten. Aber wir haben genügend Chancen.“ Dennoch hat der Coach bei seinen Spielern aufgrund der niedrigen Trefferquote bereits eine Blockade ausgemacht. Allen voran bei Stürmer Travis Turnbull (erst ein Tor), aber auch Torjäger Chris Minard (3) lebt von Treffern. Und beiden hinken ihren eigenen Statistiken aus der Vergangenheit stark hinterher. Anlass zu Kritik sieht jedoch auch Assistenzcoach Tobias Abstreiter nicht: „Stürmer bekommen von uns nie zu hören, dass sie treffen müssen. Wenn sie defensiv nicht arbeiten würden, dann bekommen sie was zu hören. Irgendwann wird offensiv bei jedem der Knoten platzen.“
Van der Gulik soll nicht nur Tore schießen
Der Heilsbringer ist auch schon personell ausgemacht, wenngleich es unfair wäre, alles allein an ihm auszumachen. Neuzugang David Van der Gulik wurde nicht nur geholt, um Tore zu schießen. Seine Treffer sollen sich viel mehr nicht nur auf die Ergebnisse auswirken, sondern vor allem auch auf die Mitspieler. Sie sollen ihnen das derzeit nicht vorhandene Selbstvertrauen geben, um selbst wieder zu treffen.
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Seit zwei Wochen ist der 32-jährige Kanadier nun in Düsseldorf. Die Eingewöhnungszeit ist noch nicht abgeschlossen, aber einen großen Schritt voran gekommen. Am Dienstag hat der Angreifer mit seiner Frau und den drei Kindern das Hotel verlassen und seine neue Wohnung bezogen. „So eine Zeit im Hotel ist schon eine zusätzliche Belastung“, sagt Trainer Christof Kreutzer verständnisvoll. „In der Wohnung werden die Nächte sicher ruhiger. Die letzten zwei Wochen waren für die ganze Familie aufregend – nicht nur ein neuer Verein, sondern ein neues Land, ein neuer Kontinent. Das ist schon eine große Umstellung und natürlich zeigt noch nicht hundert Prozent seines Leistungsvermögens.“
Kreutzer hofft auf "Olimb-Effekt"
Morgen Abend (19.30 Uhr, live bei uns im Ticker) beim Straßenbahn-Derby gegen Krefeld sowie am Sonntag (18.30 Uhr, live bei uns im Ticker) im Heimspiel gegen Wolfsburg hofft Coach Kreutzer jedoch auch auf den „Olimb-Effekt“. Der norwegische Nationalspieler hatte Sonntag beim 4:2-Erfolg über Straubing ein längst benötigtes dreckiges Tor gemacht, als er die Scheibe im Liegen noch im Tor unterbrachte.
Diesen Einsatz des Angreifers wird die DEG auch gegen die Pinguine sowie die Grizzlys wieder zeigen müssen, um sich das nötige Glück zu erarbeiten – und den Knoten im Angriff zu lösen. Dennoch ist dem Trainer ein 1:0 lieber als ein 6:5. „Die Stabilität ist das wichtigste. Wenn die Abwehr weiter funktioniert kommt der Rest von ganz alleine“, so Christof Kreutzer. Doch was sollte eine ehemaliger Verteidiger auch anderes sagen, Und da wäre ja auch noch die Redewendung, das die Defensive Meisterschaften gewinnt.