Berlin/Düsseldorf. . Neuzugang Van der Gulik brachte die DEG bei den Eisbären Berlin in Führung, doch nach dem 1:1 führte eine strittige Strafzeit zur 1:2-Niederlage.

Erstes Spiel, erstes Tor – nur das Sahnehäubchen in Form eines Sieges fehlte. DEG-Neuzugang David Van der Gulik erlebte gestern Abend einen Einstand nach Maß, dennoch musste der 32-jährige Eishockeycrack bei seinem Debüt im rot-gelben Trikot vor 12 628 Zuschauern eine unglückliche 1:2 (0:0, 1:1, 0:1)-Niederlage bei den Eisbären Berlin hinnehmen. „Wir hatten viele Chancen, haben aber leider keine Tore gemacht. So ist das manchmal. Ich weiß die Jungs sind jetzt traurig, aber ich bin mir sicher, wenn wir so weitermachen werden wir noch viele Spiele gewinnen. Wir müssen zusammenhalten!“ erklärte der Kanadier.

Damit hat der Neuzugang sogleich die Achillesferse seines Teams benannt. Nur 35 Tore in 16 Partien hatte die DEG bis zur Länderspielpause markiert – der schlechteste Wert aller Teams in der Liga. Dabei mangelte es nicht an Chancen, sondern an der Effizienz. Daher hat die DEG bekanntlich noch einmal auf dem Transfermarkt zugeschlagen und David van der Gulik verpflichtet. Der 32-jährige Kanadier, der 49 Spiele in der NHL bestritten hat, soll helfen die Ladehemmungen der Offensive auszuschalten. Doch während der Neuzugang seinen Job erledigte, verpassten die Teamkollegen einmal mehr, weitere Treffer nachzulegen.

DEG-Trainer Kreutzer kritisiert die Schiedsrichter

Als erster vermisste Eduard Lewandowski bereits in der zweiten Spielminute das nötige Quäntchen Glück. Der Routinier hatte die frühe Führung der Düsseldorfer auf dem Schläger, scheiterte jedoch am Pfosten. Die Berliner testeten hingegen erst im ersten Überzahlspiel ernsthaft ihren an die Rot-Gelben ausgeliehenen Schlussmann Mathias Niederberger. Dieser wiederum hielt seinen Heimatverein in gewohnter Manier im Spiel. Fortan entwickelte sich ein defensiv geprägter Schlagabtausch, ehe Kapitän Daniel Kreutzer in der 18. Spielminute plötzlich frei vor Eisbären- Keeper Petri Vehanen auftauchte und den 38-jährigen Finnen auch überlisten konnte. Doch Florian Busch klärte auf der Linie zum glücklichen 0:0-Pausenstand aus Sicht der Hausherren.

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Diese Freude sollte für die Berliner – und vor allem für den eben noch rettenden Stürmer – jedoch nur von kurzer Dauer sein. Unmittelbar nach Wiederbeginn wurde Florian Busch wegen Beinstellens auf die Strafbank geschickt und Daniel Kreutzer holte sich seinen zuvor „geklauten“ Treffer zurück, wenngleich sein Schlagschuss von Neuzugang David Van der Gulik noch entscheidend abgefälscht wurde. Und Mitte des zweiten Durchgangs hätte Ken André Olimb nach einem 3-1-Konter gar das 2:0 nachlegen können. Doch fast im Gegenzug fälschte Eisbär Darin Olver einen Schuss aus kürzester Distanz durch die „Hosenträger“ von Niederberger zum Ausgleich ab.

Im Schlussdrittel lief dann bereits alles auf eine Verlängerung hinaus. Bis zur verhängnisvollen 57. Spielminute. Henry Haase setzte einen harten Check gegen DEG-Verteidiger Stephan Daschner, der zum Schutz die Arme hochriss – und dafür von den Schiedsrichtern auf die Strafbank geschickt wurde. Eine strittige Entscheidung, doch diese Chance ließen sich die Berliner natürlich nicht nehmen und nur elf Sekunden später klingelte es zum 2:1-Endstand, die Partie war gedreht.

„Ich hätte gern eine Erklärung von den Schiedsrichtern, wo das zwei Minuten waren. Ich habe mir das noch einmal auf Video angesehen und verstehe es wirklich nicht. Jetzt fahren wir ohne Punkte nach Hause, das hat meine Mannschaft nicht verdient“, kritisierte DEG-Cheftrainer Christof Kreutzer die Schlüsselsituation.

Das Spiel in der Statistik:

Eisbären Berlin – DEG 2:1 (0:0, 1:1, 1:0)

DEG: Niederberger; Mapes, Davis; Ebner, Daschner; Schüle; Rönnberg; Van der Gulik, Collins, Kreutzer; Milley, Olimb, Minard; Turnbull, Lewandowski, Dmitriev; Preibisch, Brandt, Strodel; Fischbuch.

Zuschauer: 12 628.

Schiedsrichter: Köttstorfer/Piechaczek.

Tore: 0:1 (22:16) Van der Gulik (Kreutzer, Davis/5-4-Überzahl), 1:1 (29:36) Olver (Noebels, Pohl), 2:1 (56:26) Noebels (Gervais, DuPont/5-4).

Strafminuten: Berlin 6, DEG 6.