Düsseldorf. . In der am Freitagabend in Wolfsburg startenden Saison steht das Team um Trainer Kreutzer vor der Herausforderung, die starke Vorsaison zu bestätigen.

Die DEG ist zurück. Nach zwei Jahren am Tabellenende erlebte der achtmalige Deutsche Eishockey-Meister in der vergangenen Saison seine Renaissance und avancierte innerhalb von elf Monaten von einem kaum noch beachteten Liga-Schlusslicht zu einem schillernden Titelkandidaten. Nun steht der Traditionsklub vor der Herausforderung, diesen Trend zu bestätigen. „Klar muss man beweisen, dass man erfolgreich gearbeitet hat. Wir haben vielleicht mehr Druck, aber vergangene Saison hatten wir auch sehr viel Anspannung, weil wir vom letzten Platz weg mussten. Ich fühle daher nicht mehr Druck als vorher und denke, wir haben in der Breite noch mehr Qualität“, betont Cheftrainer Christof Kreutzer.

Start in Wolfsburg

Rund um die Stadt ist eine neue Euphorie entfacht, die Rot-Gelben sind wieder in aller Munde – das haben auch die bisherigen zwei Heimauftritte in der Champions Hockey League gezeigt, als jeweils bereits rund 6500 Fans den Weg in den Rather Dome fanden und der Funke zwischen Team und Anhängern erneut übersprang. Diese Euphoriewelle will die Mannschaft nun auch mit in die am Freitag (19.30 Uhr, Arena am Allerpark/live in unserem Ticker) startende neue DEL-Saison retten.

Damit dieses Unterfangen gelingt, wurde der Kader noch einmal punktuell verstärkt. Vor allem mit geballter Erfahrung – die Zeit der jungen Wilden, als aus finanzieller Not auf den Nachwuchs gesetzt wurde, ist vorbei. Dennoch werden weiterhin Talente an die DEL herangeführt.

Erstes Spiel in Wolfsburg - wie im Vorjahr

Und das erste Meisterschaftsspiel führt die DEG exakt dort hin, wo sie auch in der vergangenen Saison gestartet ist – zu den Grizzly Adams aus Wolfsburg. Ein gutes Omen? Vor einem Jahr gingen die Rot-Gelben bei den Niedersachsen mit fliegenden Fahnen unter und manch einer befürchtete nach der 0:7-Pleite ein drittes Jahr am Tabellenende.

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„Diese deutliche Niederlage hatte für uns einen sehr großen Wert“, erklärt Kreutzer. „Da haben die Spieler gesehen, dass sie von der ersten bis zur letzten Sekunde Vollgas geben müssen. Aber sie haben auch schnell aus den Fehlern gelernt. Diese Niederlage war allemal besser, als wenn wir drei-, viermal mit nur einem Tor Unterschied verloren hätten.“ Auf eine ähnlich lehrreiche Lektion will Kreutzer in dieser Saison dennoch gerne verzichten: „Natürlich wollen wir mit einem Sieg starten.“

Tritt auf die Euphoriebremse

Dennoch tritt der 48-Jährige vor seiner zweiten Saison als Cheftrainer auch auf die Euphoriebremse: „Natürlich ist es schön, wenn wir wieder zu den Favoriten zählen, aber wir müssen realistisch bleiben. Wir wollen einen Platz unter den ersten Zehn, um weiter träumen zu dürfen. Jetzt vom Titel zu sprechen wäre unrealistisch, auch wenn man nie weiß, wie sich eine Saison entwickelt.“

Qualität und Quantität stimmen, um erneut die Qualifikation für die Play offs zu schaffen. Ein Fragezeichen steht allein hinter der Torwartposition. Nur wenn Bobby Goepfert und Mathias Niederberger den Abgang von Tyler Beskorowany auffangen können, der vergangene Spielzeit immerhin DEL-Keeper des Jahres wurde, ist ein erneuter Höhenflug möglich.