Düsseldorf. . Der 31-jährige US-Amerikaner muss nun doch noch an der Hüfte operiert werden. Damit fällt der Stammkeeper den Rest der Spielzeit aus und konnte nur drei Partien absolvieren. Und erneut ist es der verflixte Dezember. Vor einem Jahr schwebte der Torhüter gar kurzzeitig in Lebensgefahr.
Dick eingepackt mit einer dunkelgrauen Wollmütze und seinem schwarzen Mantel kam Bobby Goepfert am Donnerstag Mittag um 13.58 Uhr deprimiert aus der DEG-Geschäftsstelle an der Brehmstraße gelaufen. Die Befürchtungen haben sich nach weiteren eingehenden Untersuchungen bewahrheitet: Der DEG-Keeper muss doch noch an der Hüfte operiert werden – Saisonende!
Labrum wird genäht
Als sich der us-amerikanische Eishockeycrack am 19. September in Augsburg die Hüfte ausgekugelt hatte, wurde die Gelenklippe verletzt, die den Oberschenkelknochen in der Hüftpfanne hält. In 70 Prozent der Fälle heilt diese Verletzung nach drei Monaten von allein und festigt sich wieder. Nicht jedoch bei Goepfert, der somit nur knapp drei Saisonspiele absolvieren konnte. „Das Labrum ist eingerissen und muss genäht werden. Zudem wird unter anderem auch der Hüftkopf abgeschliffen und geglättet“, erklärt Assistenz-Coach Tobias Abstreiter. Um sich die Feiertage, erstmals mit Sohn Robert Frank, nicht zu verderben, wird Goepfert sich dem Eingriff bei einem Spezialisten in Dinslaken jedoch erst nach Weihnachten unterziehen, zumal er vermutlich fünf Tage im Krankenhaus bleiben muss.
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„Es ist mit den Teamärzten abgesprochen und wir denken er ist dort in guten Händen. Es ist die erste Operation für ihn und somit Neuland. Für einen Sportler ist es immer schwer lange auszufallen, aber wir haben ihm gesagt, er soll das Positive mitnehmen“, betont Cheftrainer Christof Kreutzer. „Wir können es nicht ändern. Nun geht es darum, dass er gut zurückkommt und sich die Muskelmasse wiederholt, um dann wieder bereit zu sein.“
"Er wird sich wieder herankämpfen"
Die Weihnachtszeit scheint aktuell keine gute für Goepfert zu sein. Erst vor knapp einem Jahr, am 8. Dezember 2013, schwebte der Torhüter nach einem Kehlkopftreffer zeitweise in Lebensgefahr. Nach minutenlanger (medikamentöser) Behandlung mit Kortison und Aerosol wurde Goepfert mit dem Notarzt in die Diakonie eingeliefert. Groß war die Erleichterung, vor allem auch bei seiner damals schwangeren Frau Angela, als Goepfert rund eine halbe Stunde nach Spielende wieder in den Dome zurückkehren konnte. Zwar liegt die eigentliche Verletzung dieses Jahr bereits drei Monate zurück, dennoch ist es wieder der verflixte Dezember mit der Schock-Diagnose. „Dieser erneute Rückschlag tut uns unendlich Leid für Bobby. Aber er wird sich wieder herankämpfen“, so Coach Kreutzer.
Goldenes Händchen der Trainer
Nun macht sich die schnelle Verpflichtung von Tyler Beskorowany bezahlt. Zumal Teamarzt Dr. Alois Teuber im September noch Entwarnung gab und von einer vierwöchigen Ausfallzeit gesprochen hatte. Von einer Kapsel- und Bänderüberdehnung nebst Muskelfaserriss in der Hüfte war die Rede. „Es ist nicht so dramatisch wie nach dem ersten Eindruck gedacht. Ob die Hüfte ausgekugelt war, können wir im Nachgang nicht sagen“, so Teuber damals gegenüber unserer Redaktion.
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Die Trainer entschieden sich dennoch, einen weiteren Torwart als Absicherung zu holen – und bewiesen ein goldenes Händchen. Quasi von der Couch auf das Eis wurde Beskorowany erst kürzlich zum DEL-Spieler des Monats November gewählt. Wie wichtig die Nachverpflichtung des 24-jährigen Torstehers vor gut zwei Monaten war, wird somit nicht nur im seitdem andauernden Aufschwung der Rot-Gelben deutlich. „Gut, dass wir mit Tyler Beskorowany und Lukas Lang ein starkes Torhüterduo haben. Damit werden wird nun auskommen und die Spielzeit zu Ende führen, wie es vor der Saison gedacht war“, erklärt Kreutzer. Heißt, dass auch Back-up Lang demnächst wieder Eiszeit erhalten wird, wenngleich sich der Coach noch nicht auf einen konkreten Einsatz festlegen will. Hinter dem Duo wartet mit Benedict Roßberg ein dritter Keeper, falls erneut einer der Stammkeeper (verletzt) ausfallen sollte.
Am Rande der Bande: Stürmer Michael Davies trainier wieder mit der Mannschaft
Nach seiner positiven Dopingprobe war DEG-Stürmer Michael Davies vom Verein zunächst auch vom Trainingsbetrieb suspendiert worden. Nun mischt der us-amerikanische Eishockeycrack in den Übungseinheiten jedoch wieder mit. „Wir mussten uns erst einmal alle sortieren, auch er hätte keinen Kopf für Training gehabt und das Team sollte den Fokus auf die Spiele behalten. Da muss ich den Hut vor der Mannschaft ziehen, wie sie es weggesteckt hat. Er ist immerhin unser Topscorer gewesen“, erklärt Cheftrainer Christof Kreutzer.
Einen Termin für die Verhandlung des positiven Dopingfunds und einer möglichen Sperre gibt es indes noch nicht. Auch Davies’ Anwalt Florian Hilbert konnte oder wollte keine Auskunft geben. „Wir versuchen ihm zu helfen, wo wir helfen können. Wir sind hoffnungsvoll, mit einem blauen Auge davon zu kommen und er noch einmal für uns spielt diese Saison“, betont Kreutzer. „Es ist natürlich schwierig für unsere Planung. Unsere Ausländerlizenzen sind alle vergeben und deutsche Spieler gibt es nicht viele auf dem Markt.“