Düsseldorf. . Nachdem Kreutzer 6581 Tage nach seinem Debüt-Treffer die bisherige Bestmarke des DEL-Toptorschützen Hock eingestellt hat, will er den nächsten Rekord.

Mit hängenden Köpfen schlitterten die Eishockeycracks vom Eis. Auch Minuten nach dem Schlusspfiff war Daniel Kreutzer noch nicht einmal zu einem kleinen Lächeln zumute. Dabei war der Treffer zum zwischenzeitlichen 1:0 im 205. Derby bei den Kölner Haien 6581 Tage nach seinem Debüt-Treffer in der DEL, ein Tor für die Geschichtsbücher.

Am 7. Dezember 1996 traf der damals 17-Jährige im Heimspiel der Rot-Gelben gegen die Kaufbeurer Adler nach 17:46 Minuten beim 5:2-Sieg zum 3:0. Christof Kreutzer war damals hautnah dabei, als Bruder Daniel sein erstes Tor in der DEL erzielte und sogar nach 47 Sekunden den Torreigen gegen Adler-Schlussmann Christian Künast eröffnet. Auch am Sonntag, 18 Jahre später, stand Christof als Trainer seines jüngeren Bruders hinter der Bande, als dieser ausgerechnet im Haifischbecken mit seinem 248. Treffer – so zumindest die offiziellen Angaben der Liga – die DEL-Bestmarke von Robert Hock einstellte. So richtig freuen konnten sich die Kreutzers aber nicht, hatte ihre Mannschaft in einer unrühmlichen Schlussphase mit umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen doch mit 1:2 verloren.

„Ich weiß selber nicht was da stimmt. Aber dann gehen wir lieber auf Nummer sicher und nehmen das nächste Tor“, betonte Daniel Kreutzer anschließend. Das in seiner derzeitigen Form nicht lange auf sich warten lassen dürfte. Hatte der 35-Jährige zum Saisonstart noch Ladehemmungen, kommt er nun immer besser in Fahrt.

Noch einige Jahre vor der Brust

„Es ist glaube ich ein Rekord, auf den man stolz sein kann. Ich habe schon eine lange Karriere, aber ich fühle mich noch gut, um einige Jahre weiterzuspielen“, so das Düsseldorfer Eigengewächs. Jedoch nicht nur, um seinen ärgsten Verfolger weiter auf Distanz zu halten – Michael Wolf. Der Münchener hatte vor der Saison 233 Treffer und bereits acht weitere nachgelegt. Somit hat Wolf nur sieben Tore weniger auf dem Konto, ist mit 33 jedoch auch zwei Jahre jünger und hat vermutlich noch mehr Spielzeiten vor der Brust.

Auch interessant

„Als nächstes Ziel habe ich mir nun den ewigen Punkterekord gesetzt. Natürlich laufen solche Sachen eigentlich eher nebenbei, aber da hätte ich dann glaube ich auf alle Aktiven einen sehr großen Vorsprung. Darauf arbeite ich hin“, erklärt der Rekordjäger sogleich. Auch hier jagt er Robert Hock, der bis zum Karriereende 785 Punkte sammelte – Kreutzer steht bei 730. Der ärgste, noch aktive Verfolger in dieser Wertung ist der 41-jährige Haie-Verteidiger Mirko Lüdemann – mit gerade einmal 528 Zählern.

Ein weiterer noch unerfüllter Traum ist der Gewinn der Deutschen Meisterschaft. Zwar führt Daniel Kreutzer alle internen Wertungen an. Während sein Bruder Christof Kreutzer mit den Rot-Gelben jedoch gar fünfmal (1990, 1991, 1992, 1993 und 1996) die Trophäe gen Hallendach recken konnte, blieb ihm dies bislang verwehrt. Nun will es das Duo gemeinsam in die Tat umsetzen. Und nach zuletzt zwei Jahren am Tabellenende nimmt die DEG derzeit Kurs auf die Play offs und macht einen Schritt zur Erfüllung des Traums der Kreutzer-Brüder.