Berlin. Kevin Vogt begeht an der Mittellinie ein rotwürdiges Foul an Guirassy. Später trifft er für Union Berlin. Das sagt BVB-Trainer Sahin.

Bo Svensson zuckte nur mit den Schultern und blickte einmal durch den Raum hinüber zu Nuri Sahin, der anders als sein Mainzer Gegenüber die Szene aus der 15. Minute noch einmal auf die Video zu sehen bekommen hatte. „Ich hab es gesehen und für mich ist es eine klare Rote Karte“, sagte Borussia Dortmunds Trainer am Samstagabend im Stadion an der Alten Försterei.

Was war passiert? Kevin Vogt hatte an der Mittellinie ein Foulspiel gegen Serhou Guirassy begangen. Von hinten war der Verteidiger von Union Berlin in Dortmunds Stürmer gerutscht und sah dafür die Gelbe Karte. Die Wiederholung verriet jedoch, dass Schiedsrichter Tobias Reichel bei seiner Entscheidung beide Augen zugekniffen haben muss. Vogt erwischte Guirassy mit gestrecktem Bein an der Wade. Ein Platzverweis wäre nicht anzuzweifeln gewesen.

BVB: Kevin Vogt trifft gegen den BVB

Bitter für den BVB: Zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0. Hinzu kommt, dass ausgerechnet Vogt zehn Minuten später den Foulelfmeter sicher zur Führung im Netz unterbrachte. Vermutlich hätte der 33-Jährige zu diesem Zeitpunkt gar nicht mehr auf dem Feld stehen dürfen. Sahin jedenfall war bemüht, das Thema klein zu halten. „Noch mal: Das soll keine Ausrede sein. Ich antworte nur, weil Sie dazu eine Frage gestellt haben“, sagte der BVB-Trainer.

1. FC Union Berlin v Borussia Dortmund - Bundesliga
BVB-Trainer Nuri Sahin. © Getty Images | Maja Hitij

Dem 36-Jährigen waren Frust und Enttäuschung über die Pleite in Köpenick anzusehen. „Wir sind erst am sechsten Spieltag, aber wenn wir weiter auswärts so auftreten, werden wir unsere Ziele nicht erreichen“, schimpfte Sahin. Dortmunds Coach meinte damit den unkonzentrierten, fehlerbehafteten und in Teilen leidenschaftlosen Auftritt seiner Mannschaft in Berlin – besonders in der ersten Halbzeit. Nach dem 1:2 durch Julian Ryerson schöpfte der BVB noch einmal kurz Hoffnung (62.). Es reichte aber nicht mehr für den Punktgewinn. „Die erste Halbzeit war einfach nichts“, stellte auch Sportdirektor Sebastian Kehl klar.