Malaga. Der einstige Champions-League-Sieger aus Dortmund will zurück in den Kreis des europäischen Fußball-Adels. Das Viertelfinal-Hinspiel beim FC Malaga soll den Weg in das erste Halbfinale der Königsklasse seit 1998 ebnen. Die bisher famosen Auftritte des noch ungeschlagenen Teams von Trainer Jürgen Klopp machen Mut.
Alltag in der
Bundesliga, Nervenkitzel in der Champions League - für die Profis des fast
entthronten Meisters aus Dortmund liegt das Hauptaugenmerk auf der europäischen
Königsklasse. "Es ist, als ob wir in einen Erlebnispark gehen", bekannte Neven
Subotic vor dem Viertelfinal-Hinspiel am Mittwoch beim FC Malaga (20.45 Uhr/ live in unserem Ticker), "wir wollen so lange bleiben wie möglich. Die besten Achterbahnen
kommen zum Schluss." Die Chance auf den ersten Einzug des BVB in die Runde der
letzten vier Teams seit 15 Jahren erhöht den Reiz. "Wir wissen, dass wir etwas
ganz Großes schaffen können", sagte Subotic dem "Kicker" (Dienstag).
Rauball: "Wir sind weit davon entfernt zu träumen"
Die
Aussicht auf Sonnenschein und Temperaturen von 20 Grad erhöhte die Vorfreude auf
das Duell mit dem Champions-League-Debütanten aus Südspanien. Ein starker
Auftritt beim Tabellenfünften der Primera Division soll den im Wettbewerb noch
ungeschlagenen Revierclub dem großen Traum vom Finale in Wembley ein Stück näher
bringen - und weitere Frühlingsgefühle wecken. Beim Abflug an die Costa del Sol
schenkte niemand aus dem Team dem öffentlichen Gerede von einem Glückslos
Beachtung. "Diese Partie hat für uns den gleichen Stellenwert, als würden wir
gegen Real oder Barça spielen", kommentierte Keeper Roman
Weidenfeller.
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Die Gefahr, dass die Borussia den Gegner unterschätzt,
scheint gering. "Ich werde verrückt, wenn jetzt irgendjemand in völlig
unangebrachte Euphorie verfällt", hatte Hans-Joachim Watzke bereits nach der
Auslosung getönt. "Wir sind weit davon entfernt zu träumen und nehmen den Gegner
Malaga sehr ernst. Aber wir freuen uns auf zwei weitere Festtage in der
Champions League", meinte BVB-Boss Reinhard Rauball. Und Manager Michael Zorc:
"Wir sind seit 15 Jahren nicht so weit gekommen - das unterstreicht, wie wichtig
diese Partien gegen Malaga für uns sind. Es wäre der größte Fehler, den wir
machen können, Malaga zu unterschätzen."
Özil: "Man darf Malaga nicht
unterschätzen"
Watzke erhielt zuletzt verbale
Unterstützung von Mesut Özil. Nach Meinung des deutschen Nationalspielers in
Diensten von Real Madrid ist im nur knapp 29 000 Zuschauer fassenden Stadion "La
Rosaleda" volle Konzentration geboten. Özil: "Vorsicht. Man darf Malaga nicht
unterschätzen. Wir haben dort 2:3 verloren, Dortmund sollte also gewarnt sein."
Dieser Einschätzung schloss sich Özils einstiger Teamgefährte und in der
Winterpause zum BVB zurückgekehrte Nuri Sahin an: "Malaga kann befreit
aufspielen. Keiner hat mit ihnen im Viertelfinale gerechnet."
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Neben
Malaga gilt auch die Borussia als Überraschungsteam. Nach zuletzt famosen
Auftritten in der Königsklasse wird sie mittlerweile als Mitfavorit gehandelt.
Die große Begeisterung für den Wettbewerb beschleunigte bei all jenen Profis die
Genesung, die beim hart erkämpften 2:1 am Samstag in Stuttgart Blessuren
erlitten hatten. So will Außenverteidiger Marcel Schmelzer trotz gebrochener
Nase mit einer in aller Eile produzierten Spezialmaske auflaufen. Zudem
untermauerten Sven Bender und Kevin Großkreutz ihren Ruf als Haudegen und
signalisierten ungeachtet schmerzhafter Fußverletzungen
Einsatzbereitschaft.
Malaga mit gelungener Generalprobe
Wie die Dortmunder feierten auch die Spanier um die
ehemaligen Bayern-Profis Martin Demichelis und Roque Santa Cruz mit dem 3:1 bei
Rayo Vallecano eine gelungene Generalprobe. Vor allem die Abwehrstärke des
Gegners, bei dem Clubeigentümer Abdullah Al Thani die Geldzufuhr erheblich
drosselte, könnte der Borussia zu schaffen machen. Das Team von Trainer Manuel
Pellegrini blieb in den vergangenen neun Europacup-Heimspielen immerhin neunmal
ohne Gegentor. Abwehrspieler Demichelis brachte die Ausgangslage auf den Punkt:
"Mit Bayern war die Champions League Pflicht. Mit Malaga ist sie ein Traum. Wir
haben jetzt nichts mehr zu verlieren." (dpa)