Vechta/Hagen. . Die vierte Niederlage im vierten Spiel: Beim Aufsteiger Rasta Vechta schlitterte Phoenix Hagen mit 96:98 ganz knapp am ersten Saisonsieg vorbei.
Das Duell der Fehlstarter lässt Phoenix Hagen als eines von nur noch zwei sieglosen Teams in der Basketball-Bundesliga zurück. Die Gäste kämpften sich bei Aufsteiger Rasta Vechta bis zur Schlusssirene immer wieder zurück, erlitten mit 96:98 (52:51) indes im vierten Spiel die vierte Niederlage. Daran änderte auch das Debüt von Neuzugang David Godbold nichts, zumal der bis dahin gute Spielmacher Richie Williams verletzt in der zweiten Hälfte fehlte. „Für uns war das sehr wichtig, wir brauchten diesen Sieg“, freute sich Vechtas Spielmacher Scott Machado, der mit 18 Punkten und 17 Assists herausragte.
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Es war eine kleine Odyssee, die David Godbold nach Vechta und zu seinem ersten Einsatz für seinen neuen Arbeitgeber gebracht hatte. Hurrican Matthew hatte den Flugplan an der US-Ostküste durcheinander gewirbelt, der verspätete Flug von Chicago ließ den 30-jährigen Neuzugang in London den Anschluss verpassen. Die letzte richtige Trainingseinheit fand so ohne den Amerikaner statt, erst beim Einwerfen vor der Abfahrt stieß er zum Team. Und trat mit der Nummer 25 für Phoenix im Rasta-Dome an, wurde von Coach Ingo Freyer schon im Startviertel gebracht.
Godbold kam nach fünf ausgeglichenen Minuten, mit ihm eroberte Phoenix beim 17:19 durch Richie Williams Dreier (7.) die erste Führung. Überhaupt zeigte sich der Hagener Spielmacher, früher für Vechta aktiv, verbessert und brachte mehr Tempo ins Spiel der Gäste. Eine 9:0-Serie der Gastgeber ließ diese zwar kurzzeitig auf 26:19 (19.) wegziehen, doch schnell war Phoenix dank der Überlegenheit am Brett wieder im Spiel. Als Owen Klassen zum 34:42 dunkte (15.), betrug der Vorsprung sogar acht Punkte. Doch der starke Christian Standhardinger brachte nun die Gastgeber wieder heran. Zum 44:44 (17.) glich Vechta durch Travis Warechs Dreier aus, auch nach zwei Hagener Distanztreffern von Chris Hass und David Bell (44:50) verkürzten Standhardinger, Moses Ehambe und Derrick Allen bis zur Pause wieder.
Williams verletzt sich am Oberschenkel
Schlimmer noch für die Gäste, im letzten Angriff zog sich Williams – bis dahin mit 14 Punkten Topwerfer – eine Oberschenkelverletzung zu, für ihn war die Partie beendet. Und ohne ihren Spielmacher wirkten die Hagener nach dem Wechsel zunächst kopflos, ließen Vechta auf 67:58 (25.) enteilen. Sogar 14 Punkte betrug der Vorsprung des Aufsteigers beim 72:58 durch Allen (27.), ehe Kapitän Bell fast im Alleingang Phoenix heranbrachte (76:70, 29.). Doch Vechta wusste stets eine Antwort, zumal bei den Gästen nur noch Chris Hass verlässlich punktete.
Dennoch hielt Phoenix die Partie weiter offen, nach dem 90:77 war man beim 92:88 drei Minuten vor dem Ende dank Bell wieder dran. Ausgerechnet dem Hagener Kapitän versprang dann beim Wurfversuch der Ball, Klassen setzte gegen den Ex-Hagener Niklas Geske nach – und musste mit dem fünften Foul vom Feld. Vechta nutzte es, sich endgültig abzusetzen (97:88), die erneute Aufholjagd der Hagener in der Schlussminute kam zu spät.