Berlin. Weitspringer Markus Rehm verzichtet auf juristische Mittel gegen seine Nicht-Berücksichtigung für die Leichtathletik-EM in Zürich. Der Paralympics-Sieger sprang am Wochenende bei den Deutschen Meisterschaften weiter als die nichtbehinderte Konkurrenz, wurde vom Verband jedoch nicht nominiert.

Paralympics-Sieger Markus Rehm will nicht auf juristischem Weg seine Teilnahme an der Leichtathletik-EM erreichen, drängt aber auf weitere Analysen. "Die EM in Zürich, das Thema ist für mich durch", sagte der unterschenkelamputierte Weitspringer am Donnerstag im ARD-"Morgenmagazin". Er habe "Respekt" für die anderen Sportler, wolle nicht weiter für Verwirrung sorgen und "fair bleiben".

Der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) hatte sich gegen eine Berücksichtigung des behinderten Sportlers entschieden, der bei den deutschen Meisterschaften der Nichtbehinderten den Titel gewann und die WM-Norm mit 8,24 Metern erfüllte. Grundlage für die DLV-Entscheidung waren biomechanische Messungen bei den nationalen Titelkämpfen.

Kritik am Timing des Verbandes

Diese seien zwar "sehr gut gemacht worden, aber nur zur Hälfte", sagte Rehm. So werde sein möglicher Nachteil durch eine geringere Anlaufgeschwindigkeit nicht berücksichtigt. "Wir wollen weitere Schritte einleiten, wir wollen weitere Untersuchungen", betonte der Leverkusener. Er kritisierte, dass das Thema nach weiten Sprüngen in der Vergangenheit nicht vor der Meisterschaft vom DLV geklärt wurde. "Da wurde es vielleicht nicht ganz so ernst genommen", sagte Rehm. (dpa)