London. . Was lange währt, wird endlich gut - jedenfalls für Sabine Lisicki. Die 24-Jährige hat ihr Drittrunden-Match gegen Ana Ivanovic aus Serbien mit 6:4, 3:6, 6:1 gewonnen. Die Partie wurde mehrmals unterbrochen. Lisicki trifft im Achtelfinale nun auf Jaroslawa Schwedowa.

Als sie mit einem Ass ihren ersten Matchball nutzte, strahlte sie wie gewohnt über das ganze Gesicht: Vorjahresfinalistin Sabine Lisicki hat ihr Geduldsspiel im regnerischen Wimbledon erfolgreich gemeistert und steht bei ihrem Lieblings-Grand-Slam zum fünften Mal im Achtelfinale. Die 24-jährige Berlinerin gewann die Fortsetzung der Drittrundenpartie gegen die Serbin Ana Ivanovic nach einer Regenunterbrechung am Montag 6:4, 3:6, 6:1 und findet bei dem Rasen-Klassiker an der Church Road langsam zurück zu ihrer Form.

Das Match gegen die einstige Weltranglistenerste Ivanovic war am Samstagabend beim Stand von 1:1 im zweiten Satz wegen Dunkelheit abgebrochen worden. Am Sonntag ist bei dem berühmten Rasen-Klassiker an der Church Road traditionell spielfrei. Im Kampf um den Einzug in das Viertelfinale trifft Lisicki an diesem Dienstag auf die Kasachin Jaroslawa Schwedowa.

Mit einer zu hohen Fehlerquote und Problemen beim Aufschlag begann Lisicki den zweiten Teil des Duells. Beim 2:3 entledigte sich die Weltranglisten-19. ihres Langarm-Shirts und schien demonstrieren zu wollen, dass es nun richtig losgeht. Doch als eine Rückhand im Aus landete, gab sie zum zweiten Mal ihren Aufschlag ab. Rasch führte die einstige French-Open-Siegerin Ivanovic mit 5:2. Gut 20 Minuten hatten die beiden Kontrahentinnen erst wieder gespielt, als die junge Deutsche mehrmals mit ihren Schuhen über den nassen Rasen rutschte und der Schiedsrichter die Regenpause signalisierte.

Besseres Power-Tennis

Nach mehr als einer Stunde Unterbrechung ging es weiter, der zweite Satz war schnell weg. Mit besserem Power-Tennis und sichererem Aufschlag trat die 24-Jährige dann im entscheidenden Durchgang auf und erspielte sich ein 3:0. Mit einem Break zum 5:1 fiel die Vorentscheidung.

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Belohnung für eine gute und nervenstarke Vorstellung gegen die zuletzt erfolgreich auftretende Ivanovic war der erneute Achtelfinaleinzug nach 2009, 2011, 2012 und 2013 beim berühmtesten Rasenturnier der Welt. Ivanovic war immerhin mit der Empfehlung des Turniersiegs von Birmingham nach London angereist.

Nun scheint für Lisicki noch mehr möglich. Auch ihre nächste Gegnerin bei dem mit 31,3 Millionen Euro dotierten Turnier muss Lisicki nicht fürchten. Die Weltranglisten-65. Schwedowa erreichte erst einmal ein Wimbledon-Achtelfinale, am Montag musste die 26-Jährige für ihre ebenfalls abgebrochene Partie gar nicht mehr auf den Platz: Madison Keys aus den USA zog verletzt zurück. Lisicki hat Schwedowa auf Rasen schon einmal bezwungen, vor zwei Jahren gewann sie bei den Olympischen Spielen an gleicher Stätte knapp in drei Sätzen.

Ungekröntes "Sommermärchen" 2013

"Sabine hat ein natürliches Spiel für Rasen", hatte Boris Becker zuvor gelobt, aber wie andere auch Zweifel geäußert. Zu schwach war in den vergangenen Monaten ihre Form, immer wieder kämpfte die Berlinerin mit Verletzungen. Selbst Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner hatte die Nummer 19 der Setzliste vor Turnierbeginn eine "Wundertüte" genannt.

Doch Lisicki zeigte, dass sie sich durch die Atmosphäre im All England Lawn Tennis Club besonders motivieren kann. Nur einmal hatte sie seit ihrem ungekrönten "Sommermärchen" von 2013 drei Spiele nacheinander gewonnen, als sie im im Oktober in Luxemburg in das Halbfinale einzogen war. In Wimbledon kämpft sie sich aus ihrem Formtief.

Kerber fordert Scharapowa am Dienstag

Angelique Kerber spielt ihre Achtelfinalpartie gegen Maria Scharapowa beim Rasen-Tennisturnier in Wimbledon erst am Dienstag. Das Duell der Kielerin mit der russischen French-Open-Siegerin wurde nach erneut einsetzendem Regen am Montagabend verschoben. Das teilten die Organisatoren der Grand-Slam-Veranstaltung mit. 2012 war die deutsche Fed-Cup-Spielerin in London bis in das Halbfinale gekommen. Gegen Scharapowa hat sie bislang nur eines von fünf Spielen gewonnen.

Radwanska scheitert

Die letztjährige Halbfinalistin Agnieszka Radwanska ist im Achtelfinale des Grand-Slam-Tennisturniers von Wimbledon ausgeschieden. Die Weltranglistenvierte aus Polen unterlag der Russin Jekaterina Makarowa am Montag überraschend deutlich 3:6, 0:6. Damit sind die Nummern eins, zwei und vier der Setzliste bei der Rasenveranstaltung in London nicht mehr dabei. Serena Williams aus den USA und die Chinesin Li Na waren bereits in der dritten Runde gescheitert. Makarowa spielt im Kampf um den Halbfinaleinzug gegen die Tschechin Lucie Safarova. (dpa)