London. Vorjahressieger Andy Murray ist mühelos ins Achtelfinale beim dritten Grand-Slam-Turnier des Jahres eingezogen: Er bezwang am Freitag den Spanier Roberto Bautista-Agut. Der Serbe Novak Djokovic musste nach einem Sturz behandelt werden, zog aber auch in die nächste Runde ein.
Für einen Moment bangte Boris Becker auf dem Centre Court von Wimbledon um seinen Schützling Novak Djokovic. Von der Tribüne aus musste der dreimalige Champion auf dem grünen Rasen von London mitansehen, wie der Serbe bei seinem Drittrundensieg gegen den Franzosen Gilles Simon an der Grundlinie auf seine linke Schulter stürzte. Als es nach einer minutenlangen Verletzungspause endlich weiterging, klatschte auch der 46-jährige Becker erleichtert Beifall. Am Ende siegte der topgesetzte Serbe am Freitag ungefährdet 6:4, 6:2, 6:4 und zog beim dritten Grand-Slam-Tennisturnier des Jahres ins Achtelfinale ein.
"Das war ein Schock. Es war ein unangenehmer Sturz", sagte Djokovic, gab aber Entwarnung. "Glücklicherweise ist dem Gelenk nichts passiert", erläuterte der 27-Jährige. "Es sieht alles gut aus." Bei der anschließenden Pressekonferenz war der Weltranglisten-Zweite trotz des Schreckmoments sogar schon wieder zum Scherzen aufgelegt. "Ich habe mit Boris geredet. Wir müssen offensichtlich an meinen gehechteten Volley arbeiten. Ich muss lernen, wie ich auf dem Platz zu fallen habe", sagte Djokovic in Anspielung auf die Becker-Hechts.
Weltranglisten-Zweite Li Na ausgeschieden
Im Kampf um den Viertelfinaleinzug bekommt er es nun in Jo-Wilfried Tsonga mit einem weiteren Franzosen zu tun, der sich gegen Jimmy Wang aus Taiwan 6:2, 6:2, 7:5 durchsetzte. Ein möglicher Halbfinal-Gegner des Becker-Schützlings ist Andy Murray. Der britische Titelverteidiger gewann mühelos gegen den Spanier Roberto Bautista-Agut 6:2, 6:3, 6:2 und gab in seinen ersten drei Partien lediglich 19 Spiele ab, so wenig wie noch wie zu diesem Zeitpunkt in Wimbledon. Murray spielt nun gegen den Südafrikaner Kevin Anderson um einen Platz unter den besten Acht.
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Beendet ist das Turnier hingegen für die Weltranglisten-Zweite Li Na. Sie unterlag der Tschechin Barbora Zahlavova Strycova 6:7 (5:7), 6:7 (5:7) - und kann wie schon bei den French Open früh nicht mehr um den Titel mitspielen. Kurz vor dem Aus stand auch die Wimbledon-Siegerin von 2011, Petra Kvitova. Die Tschechin setzte sich letztendlich aber mit 5:7, 7:6 (7:2), 7:5 gegen Venus Williams aus den USA durch.
Kerber, Lisicki und Petkovic am Samstag gefordert
Djokovic hatte nach seinem Sturz beim Stande von 3:2 aus seiner Sicht im dritten Durchgang sofort eine Verletzungspause genommen und sich im linken Schulterbereich behandeln lassen. Der Rechtshänder konnte seine Partie aber anschließend fortsetzen. Seinen ersten Matchball verwandelte der Serbe mit einem Schmetterball.
Djokovic strebt seinen zweiten Titel bei dem Rasen-Klassiker in London an. Im vergangenen Jahr unterlag der Weltranglisten-Zweite im Finale dem Briten Andy Murray. Gegen seinen kommenden Gegner Tsonga führt der Wimbledonsieger von 2011 im direkten Vergleich mit 12:5- Siegen. Zuletzt bezwang er den Weltranglisten-17. bei den French Open glatt in drei Sätzen. "Ich erwarte, dass er gut aufschlägt", sagte Djokovic. "Wenn er sich gut fühlt, kann er jeden schlagen."
Deutsche Spieler waren am Freitag im Einzel nicht im Einsatz. Die drei verbliebenen Damen Angelique Kerber, Sabine Lisicki und Andrea Petkovic sollen ihre Drittrunden-Partien am Samstag bestreiten. (dpa)