London. Im All England Club war am Samstag viel Geduld gefragt. Regenschauer wirbelten das Programm mächtig durcheinander. Die deutschen Tennis-Damen mussten stundenlang auf ihre Matches warten. Kerber gewann nach der Geduldsprobe, Petkovic verlor und musste sich damit aus London verabschieden.

Angelique Kerber steht im Achtelfinale von Wimbledon. Nach stundenlanger Warterei im verregneten London bezwang die beste deutsche Tennisspielerin nach einem verlorenen ersten Satz die letztjährige Halbfinalistin Kirsten Flipkens noch mit 3:6, 6:3, 6:2 und trifft nun auf die russische French-Open-Siegerin Maria Scharapowa. Für Andrea Petkovic bleibt die Runde der letzten 16 an der Church Road dagegen vorerst ein unerreichbares Ziel. Die 26-Jährige musste sich am Samstag der Kanadierin Eugenie Bouchard 3:6, 4:6 geschlagen geben. Ebenfalls ausgeschieden ist die Weltranglisten-Erste Serena Williams. Die Amerikanerin unterlag der als Nummer 25 gesetzten Französin Alizé Cornet mit 6:1, 3:6, 4:6.

Petkovic musste viereinhalb Stunden warten

Wegen des Regens waren die Partien auch der beiden deutschen Fed-Cup-Spielerin zu einer Geduldsprobe geworden. Zum ersten Mal hatte Petkovic um 14.12 Uhr mit rund 100-minütiger Verspätung den Platz betreten. Doch nach nur drei Spielen begann es wieder zu tröpfeln, und das Duell mit der kanadischen Aufsteigerin wurde beim Stand von 1:2 aus Sicht der Deutschen unterbrochen.

Auch interessant

Rund viereinhalb Stunden musste sich dann Petkovic die Zeit vertreiben, ehe es weiterging. Hellwach präsentierte sich anschließend vor allem ihre Kontrahentin, die wie Petkovic in Paris bis ins Halbfinale gekommen war. Die 20-Jährige agierte druckvoll und nie nachlassend. Vergeblich lief die Weltranglisten-20. Petkovic einem frühen Rückstand hinterher. "Petkovic hat wieder ihre alte Form. Sie ist unglaublich fit und sehr eifrig immer dabei", hatte Boris Becker schon am Vormittag geurteilt. "Ihr traue ich auch zu, dass sie hier weit kommt."

Ein 1:3 holte die Fed-Cup-Spielerin im zweiten Satz zwar noch einmal auf. Nach zwei abgewehrten Matchbällen musste sie aber das bitter Aus hinnehmen. Nicht die deutsche Fed-Cup-Spielerin, sondern Newcomerin Bouchard blickt nun genau wie Angelique Kerber der nächsten Aufgabe entgegen.

Lisicki beweist auf Twitter Galgenhumor

Die Kielerin Kerber geht in ihr Duell mit Scharapowa nun als Außenseiterin. Nur einmal in fünf Vergleichen konnte sie gegen die 27-Jährige gewinnen. Im Drittrunden-Match gegen Flipkens präsentierte sich zunächst ihre Gegnerin hellwach. Die 28-Jährige Belgierin agierte mit vielen Slice-Bällen. Nach nur 14 Minuten lag die letztjährige Wimbledon-Halbfinalistin Flipkens schon mit 4:1 vorn und holte sich nach nicht einmal einer halben Stunde den ersten Satz. Doch Kerber steckte nicht auf und beendete nach rund eineinhalb Stunden die Partie als Siegerin.

Lange hieß es für Tennisprofis und Zuschauer gleichermaßen: warten, warten, warten. Auf der Anlage an der Church Road in London wurden mehrfach die Plätze mit Planen abgedeckt, die Regenschirme aufgespannt und der Spielplan durcheinandergewirbelt. Nur auf dem Centre Court konnten die Mitfavoriten Rafael Nadal, Maria Scharapowa und Roger Federer ohne Verzögerung jeweils ihren Achtelfinaleinzug perfekt machen.

Erst am Abend ließ das triste Wetter wieder Tennis auch auf den anderen Plätzen zu. "Es wird ein laaaanger Tag! Regenschauer sind vorhergesagt... Holt eure Schirme", twitterte Sabine Lisicki, als sie auf ihr Match gegen die Serbin Ana Ivanovic wartete. Am Abend musste ihr Spiel beim Stand von 6:4, 1:1erst einmal vertagt werden - wegen Dunkelheit. (dpa)