Sotschi. Die klassische Auge-in-Auge-Kontaktaufnahme war gestern, heute lernen sich die Sportler im olympischen Dorf via Tinder kennen, einer Dating-App auf dem Smartphone. Die US-Snowboarderin Jamie Anderson erklärt, wie es funktioniert. Die Kolumne über die Olympia-Zeit am Schwarzen Meer - unser Ostblog.
Früher war alles anders. Da trafen sich die Sportler in der Mensa des Olympischen Dorfs und plauderten miteinander. Als Folge der Auge-in-Auge-Kontaktaufnahmen kam es zu Verabredungen und Flirts. Manchmal wurde aus der Liebe auf den ersten Blick sogar das Glück für ein ganzes Leben.
Heute geht das ganz anders. Per App über das Smartphone. Tinder heißt der kleine Helfer. US-Snowboarderin Jamie Anderson verriet, wie der angeblich beliebte Freizeit-Spaß im Olympischen Dorf läuft. Tinder erkennt, wer gerade in der Nähe ist und nach einem, sagen wir mal, Gesprächspartner sucht. Auf dem Handy sieht man dann dessen Profil und dessen Fotos, die er auf Facebook freigegeben hat. Wen die Bilder anmachen, drückt auf das grüne Herz. Wer doch lieber einen Rückzieher bevorzugt, wählt das rote X und klickt den Bewerber einfach weg.
Jamie Anderson schwärmte jetzt von ihren durch Tinder vermittelten Abenteuern. Es sei unfassbar komisch und im Olympischen Dorf seien schon einige richtige süße Jungs unterwegs. Doch kurz vor dem olympischen Ernstfall löschte die 23-Jährige den Account. Zuviel Sex vor dem Wettkampf wollte sie dann doch nicht. Jamie Anderson holte die Goldmedaille. Trotz Tinder oder wegen Tinder?