Sotschi. Im Olympischen Dorf kommen alle vier Jahre zumeist junge, gut trainierte Menschen zusammen. Gerüchteweise soll es da auch schon mal mehr geben als nur Dialoge. Allerdings gibt's dieses Mal in Sotschi keine Kondome als Willkommensgeschenk. Das Olympia-Tagebuch - unser Ostblog.

Heute schauen wir in Sotschi unter die Bettdecke. Wir werden sie nur kurz lüften, wir sind schließlich eine Familienzeitung.

Bei den Sommerspielen vor zwei Jahren in London verriet die amerikanische Fußball-Torhüterin Hope Solo, dass es im Olympischen Dorf hoch her gehe. Das wird in Sotschi nicht anders sein. Nicht draußen, da ist es zu kalt, und man will sich ja von den vielen Überwachungskameras nicht überraschen lassen.

Zum ersten Mal seit langem werden allerdings keine Kondome verteilt. In Vancouver lag vor vier Jahren bei den Winterspielen noch eine Packung zur Begrüßung auf den Betten der Olympiateilnehmer. In Sotschi ist das anders: Dort liegen die Kondome in der Poliklinik des Olympischen Dorfs bereit. In einem Körbchen und natürlich gratis.

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Manchmal wird aus neuen Kontakten sogar Liebe, und der olympische Funke hält bis zum Gang vor den Traualtar. Der Schweizer Tennisstar Roger Federer lernte seine spätere Frau Mirka 2000 in Sydney kennen. „Die ganzen Olympischen Spiele lief’s ganz gut im Dorf, und dann plötzlich gab’s da am letzten Tag diesen Kuss“, sagte Federer.

Als verheiratetes Paar reisten die Essener Eiskunstläufer Maylin und Daniel Wende nach Sotschi. „Es ist eine olympische Premiere für Deutschland“, sagt Daniel, „wir wohnen in einem Doppelzimmer. Wir kennen uns ja schon ein bisschen.“ Der Rest bleibt unter der Bettdecke.