Sotschi. Unser Redakteur Thomas Lelgemann ist für uns in Sotschi. Der Handwerker hat die ersten Pannen in seinem Hotel behoben. Kopfzerbrechen bereitetet allerdings noch das Hinweisschild auf einigen Toiletten. Die Kolumne über die Olympia-Zeit am Schwarzen Meer - unser Ostblog.

Ich gebe zu, als ich hier in Sotschi zum ersten Mal auf eine öffentliche Toilette gehen musste, hatte ich ein mulmiges Gefühl. Im weltweiten Netz kursierte ein Foto von einer Toilette mit zwei Sitztöpfen nebeneinander. Ohne Trennwand. Hat sich irgendetwas kurz vor der Eröffnung der Winterspiele radikal verändert? Will man der lauten Kritik an der Homophobie in Russland mit einer Aktion am stillen Örtchen entgegentreten?

Erfahrungen mit halbfertigen Steckdosen

Also, ich hatte meine Toilette ganz für mich allein. Und nach meinen Erfahrungen im Hotel mit halbfertigen Steckdosen oder Kühlschrank-Vorrichtung ohne Inhalt hätte ich auch selbst auf die Lösung kommen können. Von offizieller russischer Seite hieß es nämlich, das Foto mit dem Doppel-WC sei just in dem Moment entstanden, bevor die Installateure die Trennwand einziehen wollten.

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Das wäre also geklärt. Kopfzerbrechen bereitetet allerdings noch das Hinweisschild auf einigen Toiletten. Auf Piktogrammen werden die olympischen Spielregeln des korrekten Toilettengangs erklärt. Man darf sich nicht über die Schüssel mit dem Kopf hängen, um den konsumierten Wodka zu entsorgen.

Verboten ist es auch, sich auf den Rand des Toilettendeckels zu hocken. Was ebenfalls laut Skizze nicht geht, ist das Angeln im Toilettenbecken. Diese Art des Fischens war mir bisher unbekannt, aber vielleicht sind hier die WC-Enten echt. Ich werde gleich mal nachsehen.