München. An jedem Bundesliga-Wochenende sind deutschlandweit tausende von Polizisten im Einsatz. Die Städte wollen polizeibekannte Randalierer am Gewalttourismus zu Auswärtsspielen hindern. Außerdem fordern die Städte Schnellprozesse gegen Schläger.

Der Deutsche Städtetag fordert ein Reiseverbot für gewalttätige Fußballfans an Spieltagen. Die Kommunen schlagen vor, die Anreise polizeibekannter Schläger zu Auswärtsspielen zu verhindern. Deshalb sollten sich bekanntermaßen gewaltbereite Fans am Tag von Auswärtsspielen bei der Polizei melden müssen. "Damit wäre ihnen die Reise untersagt und es würde verhindert, dass sie überhaupt ans Stadion kommen", sagte die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU) am Mittwoch nach einer Sitzung der Städtetags-Spitze in München.

Außerdem fordern die Städte Schnellprozesse gegen Schläger. "Wenn die Strafe auf dem Fuß folgt, hat man auch in anderen Bereichen gute Erfahrungen, dass das abschreckend wirkt", sagte die Städtetags-Vizepräsidentin. Auch die Vereine und der DFB selbst sollten nach Ansicht der Stadtoberhäupter mehr tun - etwa noch mehr Stadionverbote aussprechen. "Wir wollen noch einmal aktiv werden und an den DFB herantreten, dass man wirklich alles nutzt."

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Angriffe haben sich auf öffentliche Plätze verlagert

Anlass der Forderungen ist, dass sich die Schlägereien verfeindeter Fangruppen und Angriffe auf Unbeteiligte in den vergangenen Jahren aus den Stadien auf öffentliche Plätze verlagert haben. Als Beispiel nannte Lohse Zusammenstöße zwischen Dresdner Fans und der Polizei in der Bielefelder Innenstadt im vergangenen Dezember. Die Städte legen aber Wert darauf, dass Fußballfans nicht generell verteufelt werden sollen. (dpa)