Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 denkt über die Einstellung eines Sportpsychologen für die Profimannschaft nach - Trainer Jens Keller unterstützt diese Idee. “Die Nationalmannschaft zeigt seit Jahren, dass es sinnvoll für die Spieler ist“, erklärte Keller am Donnerstag.

Einen Motivationstrainer gab es schon einmal beim FC Schalke 04 - zwischen 2005 und 2006, als der damalige Trainer Mirko Slomka auf die Dienste von Peter Boltersdorf setzte. Gemeinsam mit dem damaligen Manager Andreas Müller und Slomka führte Boltersdorf das Motto "Totale Dominanz" ein - und die Schlagzeilen wurden von Monat zu Monat negativer. Der Motivationstrainer musste schließlich gehen - ersatzlos. Nun denkt Schalke über die dauerhafte Einstellung eines Sportpsychologen nach. Jens Keller findet das gut. Wir haben dem Coach in der Pressekonferenz vor dem Spiel beim 1. FC Nürnberg (Samstag, 18.30 Uhr, live in unserem Ticker) genau zugehört.

Jens Keller über den Gegner 1. FC Nürnberg: "Man sieht, dass die Nürnberger eine Entwicklung nach der Trainerentlassung genommen haben. Sie haben viele Spiele unglücklich unentschieden gespielt oder verloren - zum Beispiel gegen Mönchengladbach oder Hannover. Viele Dinge vom neuen Trainer werden umgesetzt. Wir wissen, dass sie im letzten Spiel ihren Zuschauern ein Weihnachtsgeschenk machen wollen. Wir wollen aber auch drei Punkte holen. Deshalb wird es ein interessantes Spiel."

Keller zur Personalsituation: "Am Dienstag musste Sead Kolasinac das Training abbrechen. Wir hoffen, dass er am Donnerstag läuft und am Freitag wieder einsteigt. Jefferson Farfan lag die ganze Woche mit einer Grippe im Bett, er wird am Donnerstag aber mitmachen. Wir müssen sehen, wie er sich fühlt. Atsuto Uchida kommt auf jeden Fall zurück im Vergleich zum Spiel gegen Freiburg."

Keller zur Verletztenmisere: "Wir sind froh, dass wir uns in die Winterpause retten, um durchschnaufen zu können. Dann greifen wir in der Rückrunde anders an, wenn wir mehr Personal zur Verfügung haben. Gegen Freiburg saßen drei Spieler auf der Bank, die ganz lange oder noch gar nicht in der Bundesliga gespielt haben. Es ist nicht einfach, was wir im letzten Jahr erlebt haben."

Keller zum Einsatz eines Sportpsychologen im Januar-Trainingslager: "Ich finde das gut. Es wird zwar immer verschrien, wenn eine Fußballmannschaft so etwas macht. Die Nationalmannschaft zeigt aber seit Jahren, dass es sinnvoll für die Spieler ist. Wir reden ja nicht darüber, dass die Spieler auf dem Sofa liegen müssen. Wir haben viele junge Spieler, die enormen Druck aushalten müssen. Man öffnet sich dem eigenen Trainer nicht immer so."